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Psychopharmaka: Kein höheres Suizidrisiko durch neuere Antidepressiva

Selbstmordgefährdete Patienten, deren Depressionen entweder mit so genannten selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs) oder mit trizyklischen Antidepressiva behandelt werden, sind einem etwa gleich hohen Suizidrisiko ausgesetzt. Dies gilt sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Damit wären die umstrittenen neueren SSRIs nicht gefährlicher als die bisherigen Medikamente, meinen Hershel Jick und seine Kollegen von der Universität Boston.

Die Wissenschaftler hatten die Daten von fast 160 000 britischen Patienten ausgewertet, die zwischen 1993 und 1999 entweder die trizyklischen Antidepressiva Amitriptylin oder Dothiepin oder die SSRIs Fluoxetin oder Paroxetin eingenommen hatten. Unabhängig von der Behandlung stieg das Risiko für Selbstmordgedanken in den ersten Tagen an, vermutlich weil die Wirkung der Antidepressiva erst verzögert einsetzte, spekulieren die Forscher.

Auf Grund hoher Nebenwirkungen von trizyklischen Antidepressiva haben Ärzte in den letzten Jahren häufiger die neueren SSRIs gegen Depressionen verschrieben. Diese Wirkstoffe sind jedoch in die Kritik geraten, da insbesondere bei Kindern ein erhöhtes Selbstmordrisiko festgestellt wurde.

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