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Paläoklima: Kein Schneeball, sondern doch nur Matschball Erde?

Vor 700 Millionen Jahren betrieb zumindest in den heutigen Tropen eine komplexe Gesellschaft von Mikroorganismen eifrig Fotosynthese. Damit untermauern Alison Olcott und ihre Kollegen die Vermutung, dass die Erde zu jener Zeit nicht vollständig von Schnee und Eis bedeckt war.

Die Forscherin von der Universität von Südkalifornien und ihre Mitarbeiter hatten einen Bohrkern aus einer Schwarzschiefer-Formation im Südosten Brasiliens auf Hinweise ehemaligen Lebens untersucht. In diesen versteinerten Resten einer ehemaligen Faulschlammgesellschaft stießen sie auf reiche Spuren auch fotosynthetisch aktiver Organismen. Damit diese ausreichend Licht für ihre Aktivitäten bekamen, durfte die Eisdecke aber nicht zu dick gewesen sein – oder sie fehlte ganz, schlossen die Wissenschaftler.

Die meisten Forscher stimmen darin überein, dass die Erde in präkambrischen Zeiten zu weiten Teilen vereist war. Strittig ist jedoch, in welchem Ausmaß. Nach der These vom "Schneeball Erde" sollen auch die Ozeane weit gehend von Eis bedeckt gewesen sein, während das frühe Leben in nur wenigen, eng begrenzten Rückzugsräumen die unwirtlichen Zeiten überdauert habe. Verschiedene Untersuchungen an Sedimentbohrkernen und Klimamodellierungen hatten aber Zweifel an der Annahme geweckt und eher eine "Schneematschball"-These unterstützt, bei der die Ozeane frei geblieben oder nur geringfügig unter Eis verschwunden waren.

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