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Aviäre Influenza: Keine höhere Gefahr einer Grippe-Pandemie durch Vogelgrippe

Das Robert-Koch-Institut (RKI) sieht durch die aktuellen Vogelgrippe-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern kein grundlegend gesteigertes Risiko für die Entstehung eines Influenza-Virus, das eine weltweite Grippe-Epidemie auslösen könnte. Dies wäre nur der Fall, wenn der Erreger die Fähigkeit erlangte, sich effizient von Mensch zu Mensch auszubreiten.

Wie das Institut am Mittwoch in einer Einschätzung der aktuellen Situation mitteilte, bedeute zwar jeder Fund eine gewisse Erhöhung des Risikos. Wichtiger als einzelne Erkrankungen bei Wildvögeln, mit denen die Bevölkerung meist nicht direkt in Berührung komme, seien aber große Ausbrüche bei Geflügel in Regionen, in denen zwischen den Tieren und den Menschen ein enger Kontakt bestehe – wie in Südostasien. Bei gleichzeitig zirkulierenden Grippeviren könnte es dann im Körper zu dem befürchteten Erbgutaustausch kommen, der den Sprung von Mensch zu Mensch ermögliche. Das RKI weist in diesem Zusammenhang allerdings noch einmal darauf hin, dass die Weltgesundheitsorganisation derzeit von einem im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten stark erhöhten Pandemie-Risiko ausgeht.

Das Friedrich-Loeffler-Institut hat bislang bei 103 Wildvögeln das H5N1-Virus nachweisen können, 101 davon kamen von Rügen, zwei vom Festland. Die zuletzt untersuchten neun Verdachtsfälle – Höckerschwäne, Greifvögel und ein Graureiher aus Ostvorpommern, Greifswald und Rostock – trugen das Virus nicht. Kranke oder verendete Wildvögel sollten schon aus hygienischen Gründen nicht angefasst werden. Die Weltgesundheitsorganisation weist zudem darauf hin, dass noch nie ein Erkrankungsfall nach Kontakt zu Wildvögeln beobachtet worden ist.

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