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Arterhaltung: Killerspermien bestrafen Sex mit Fremden

Fremdverpaarter Caenorhabditis

In den meisten Fällen führt es zu nichts, sich mit einer fremden Art zu paaren: Zwar produzieren Pferd und Esel gelegentlich ein Maultier, das aber bleibt die biologische Ausnahme. Meist verhindern bestimmte anatomische Mechanismen gerade bei nah verwandten Arten sogar schon eine womöglich versehentliche Paarung. Bei Fadenwürmern hat die Natur dagegen offenbar zu drastischeren Maßnahmen gegriffen, berichten kanadische Biologen, die versucht hatten, unterschiedliche Caenorhabditis-Wurmspezies zu vermählen: Die fremdbesamten Weibchen produzierten kaum Nachwuchs, werden ganz steril und sterben oft auch schnell nach der Begattung durch ein artfremdes Männchen.

Von Spermien überschwemmt: Fremdverpaarter Fadenwurm | Im Bild brechen die Spermien einer fremden Art (rot) gerade aus dem Uterus eines Wurms aus und beginnen eine Invasion des Körpers. Nicht selten endet das tödlich.

Die Ursache: Killerspermien, wie die Forscher zusammenfassen. Nach den Fremdpaarungen beobachteten sie unter dem Fluoreszenzmikroskop, dass die übertragenen Spermien aus dem Uterus ausbrachen und im Körper des Weibchens herumliefen. Dabei befruchteten sie auch viele der Eier vorzeitig, die wie am Fließband allmählich produziert werden und heranreifen müssen. Zudem beschädigten die Spermien nach und nach andere Gewebe und töteten im schlimmsten Fall den Wurm. Nur ein anatomisch ausreichend ausbruchsicherer, auf die eigenen Spermien ausgerichteter Uterus könne eine sichere, kontrollierte und erfolgreiche Befruchtung gewährleisten, so die Forscher.

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