Stress: Kindesmissbrauch beeinträchtigt langfristig körperliche Gesundheit
Erwachsene, die als Kinder missbraucht wurden, leiden später häufiger unter entzündlichen Krankheiten. So stellten Forscher um Andrea Danese vom King's College in London bei ihnen vermehrt erhöhte Werte des Entzündungsmarkers C-reaktives Protein fest. Dabei zeigte sich ein Zusammenhang zwischen Ausmaß des Missbrauchs und der Steigerung.
Das Team um Danese stützte sich auf die Dunedin Multidisciplinary Health and Development Study, in deren Rahmen die Entwicklung von tausend neuseeländischen, im Jahr 1972 geborenen Frauen und Männern verfolgt wurde. Der Zusammenhang zwischen Missbrauch als Kind – etwa sexueller Art und körperlicher oder psychischer Bestrafung – und Entzündungsmarker im Erwachsenenalter blieb auch dann bestehen, als die Forscher die Rolle weiterer Risikofaktoren berücksichtigten. Zu diesen zählten geringes Geburtsgewicht, sozioökonomische Benachteiligung und geringer Intelligenzquotient als weitere Beeinträchtigungen schon im Kindesalter; niedriger Status, Depression und empfundener Stress als zusätzliche negative Faktoren im Erwachsenenalter sowie riskanteres Gesundheitsverhalten der Betroffenen wie Rauchen, schlechte Ernährung, mangelnde körperliche Bewegung und Übergewicht, die ebenfalls entzündungsfördernde Effekte haben können.
Die höhere Anfälligkeit lässt sich auch durchaus mit dem psychischen und körperlichen Stress durch den Missbrauch in der Kindheit direkt erklären: Aus Tierversuchen ist bekannt, dass früher Stress die normale Entwicklung der Entzündungsregulation beeinträchtigt, indem er dauerhaft die Glukokortikoid-Signale zum Eindämmen der Reaktion abschwächt.
Der statistischen Analyse zufolge könnten gut elf Prozent der Fälle erhöhten C-reaktiven Proteins in der allgemeinen Bevölkerung eine Ursache in Kindesmissbrauch haben, folgern die Forscher. Entzündungsprozesse tragen beispielsweise entscheidend zu Herz-Kreislauf-Störungen, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen bei. (af)
Das Team um Danese stützte sich auf die Dunedin Multidisciplinary Health and Development Study, in deren Rahmen die Entwicklung von tausend neuseeländischen, im Jahr 1972 geborenen Frauen und Männern verfolgt wurde. Der Zusammenhang zwischen Missbrauch als Kind – etwa sexueller Art und körperlicher oder psychischer Bestrafung – und Entzündungsmarker im Erwachsenenalter blieb auch dann bestehen, als die Forscher die Rolle weiterer Risikofaktoren berücksichtigten. Zu diesen zählten geringes Geburtsgewicht, sozioökonomische Benachteiligung und geringer Intelligenzquotient als weitere Beeinträchtigungen schon im Kindesalter; niedriger Status, Depression und empfundener Stress als zusätzliche negative Faktoren im Erwachsenenalter sowie riskanteres Gesundheitsverhalten der Betroffenen wie Rauchen, schlechte Ernährung, mangelnde körperliche Bewegung und Übergewicht, die ebenfalls entzündungsfördernde Effekte haben können.
Die höhere Anfälligkeit lässt sich auch durchaus mit dem psychischen und körperlichen Stress durch den Missbrauch in der Kindheit direkt erklären: Aus Tierversuchen ist bekannt, dass früher Stress die normale Entwicklung der Entzündungsregulation beeinträchtigt, indem er dauerhaft die Glukokortikoid-Signale zum Eindämmen der Reaktion abschwächt.
Der statistischen Analyse zufolge könnten gut elf Prozent der Fälle erhöhten C-reaktiven Proteins in der allgemeinen Bevölkerung eine Ursache in Kindesmissbrauch haben, folgern die Forscher. Entzündungsprozesse tragen beispielsweise entscheidend zu Herz-Kreislauf-Störungen, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen bei. (af)
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