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News: Kleine Ursachen, große Wirkung

Das globale Wettergeschehen ist ein typisches Beispiel für chaotisches Verhalten. Doch das Chaos ist nicht Chaos, vielmehr gibt es in der Atmosphäre Regionen, wo das Wetter den zufälligen Veränderungen viel mehr unterliegt als in anderen. Derlei Hot Spots machen jedoch nur ein Fünftel der Atmosphäre aus, und ihre besonders gute Beobachtung könnte den Wetterfröschen bei ihrer Arbeit helfen.
Die Verlässlichkeit von Wetterberichten wird meist unterschätzt, denn gemäkelt wird nur, wenn der Wetterfrosch eindeutig patzt, und auch nur dann, wenn das Wetter schlechter ist als vorausgesagt. Doch dafür, dass das Wettergeschehen vom Chaos getrieben wird, haben die Meteorologen das Wetter ganz gut im Griff.

An jedem Punkt in der Atmosphäre werden die zukünftigen Entwicklungen von unzähligen Unwägbarkeiten bestimmt - zufälligen Veränderungen, die um sich greifen und zu Hoch- oder Tiefdrucksystemen anwachsen können. Eine kurzfristige Vorhersage ist daher viel zuverlässiger als Ausblicke über einen Wochenzeitraum.

Doch das Chaos ist keineswegs gleichmäßig verteilt, vielmehr fanden Forscher nun heraus, dass es in der irdischen Atmosphäre verschiedene Hot Spots gibt, in denen die Wetterentwicklung besonders raschen und schwierig vorhersagbaren Veränderungen unterliegt. Dhanurjay Patil und seine Kollegen von der University of Maryland hatten fünf globale Wettervorhersagen des National Weather Service auf eine Weltkarte übertragen, wobei sie sich auf die Prognosen einer bestimmten Höhe konzentrierten - nämlich wo ein Luftdruck von 500 Hektopascal herrschte. Nun ermittelten sie die Windvektoren und trugen die Abweichungen von Windstärke und -richtung auf. Aus dieser Darstellung ergaben sich 1100 mal 1100 Kilometer umfassende Regionen, in denen diese Abweichungen mehr oder minder groß waren.

Dort, wo sich das Wettergeschehen am häufigsten und stärksten ändert, entstehen auf der Karte die Hot Spots. Über einen Zeitraum von mehr als fünf Monaten betrachtet, verändern sie zwar ihre Position, bedecken aber immer nur rund 20 Prozent der Erdoberfläche. In Zukunft wollen die Forscher ihre Beobachtungen in diesen Regionen verstärken und hoffen auf diese Weise, auch längerfristig Wetter vorherzusagen.

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