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News: Kleiner Brauner Zwerg feuert ins All

Der Braune Zwerg 2MASS 1207-3932 ist das bislang masseärmste Objekt, bei dem Astronomen gebündelte Partikelstrahlen nachweisen. Somit zeigt eine breite Spanne von Himmelskörpern derartige Materiejets - von aktiven Galaxienkernen mit vielen Millionen Sonnenmassen über junge Sterne bis hin zu solchen mit nur 24 Jupitermassen.
Brauner Zwerg mit Materiestrahlen
Wissenschaftler um Emma Whelan vom Dublin Institute for Advanced Studies entdeckten 2006 bereits eine Materiescheibe um 2MASS 1207-3932, wie sie auch bei jungen Sternen zu finden ist. Senkrecht zu dieser Scheibe fanden sie bei dem etwa 200 Lichtjahre entfernten Braunen Zwerg nun die Jets, die allerdings viel leuchtschwächer und kleiner sind als die von Sternen. Die hoch aufgelösten Spektren vom Very Large Telescope (VLT) in Chile und ein spezielles Verfahren namens Spektro-Astrometrie erlaubten eine genaue Analyse von 2MASS 1207-3932 und seinen Jets. Demnach reichen die Materiestrahlen etwa eine Milliarde Kilometer weit ins All und die Partikel darin bewegen sich mit Geschwindigkeiten von einigen Kilometern pro Sekunde.

Braune Zwerge könnten sich somit ähnlich wie normale Sterne bilden, meinen die Forscher. Zudem legt der jetzige Fund nahe, dass womöglich auch junge Riesenplaneten solche Materiejets aufweisen.

Bereits im Juni 2005 berichteten Whelan und ihre Kollegen über einen Braunen Zwerg mit Jets – dieser vereinte allerdings sechzig Jupitermassen in sich. Braune Zwerge sind mit Massen zwischen 13 und 75 Jupitermassen zu massearm, um in ihrem Inneren dauerhafte Fusionsprozesse zu zünden. Sie bilden damit die Stufe zwischen Planeten und Sternen.

mp

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