Klima: La Niña schwächelt und endet bald

Der Januar 2025 überraschte Klimaforscher und Meteorologen: Entgegen den Erwartungen fiel der Monat überraschend warm aus – er war der wärmste Januar seit Beginn der modernen Wetteraufzeichnungen, und das, obwohl im Pazifik eigentlich La Niña herrscht. Denn dieses kühle Klima- und Ozeanphänomen sollte sich eigentlich dämpfend auf die globalen Durchschnittstemperaturen auswirken. Tatsächlich fällt La Niña dieses Jahr jedoch überraschend schwach aus und dürfte nach den neuesten Prognosen der World Meteorological Organization im Lauf des Frühlings oder Frühsommers 2025 bereits wieder enden.
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent wird der Pazifik zwischen März und Mai schon wieder in einen neutralen Zustand zurückkehren, also weder ein ausgeprägtes La-Niña- noch ein El-Niño-Ereignis aufweisen. Für die Zeit zwischen April und Juni beträgt die Wahrscheinlichkeit sogar 70 Prozent. Für praktisch ausgeschlossen halten es die Fachleute, dass sich stattdessen ein El Niño ausbilden könnte, der 2023/24 im Pazifik herrschte und beispielsweise eine starke Dürre in Amazonien begünstigte.
La Niña geht dagegen mit stärkeren Regenfällen am Amazonas und mit Trockenheit an der südamerikanischen Pazifikküste sowie in Australien einher. Immerhin sorgt das Ereignis dafür, dass der tropische Ostpazifik bis vor die Küste Südamerikas gegenwärtig unterdurchschnittliche Wassertemperaturen aufweist, während große Teile der Weltmeere weiterhin überdurchschnittlich warm sind und teilweise Rekordwerte im langjährigen Vergleich zeigen. Diese Aufheizung der Ozeane hat verheerende Folgen beispielsweise für Korallenriffe, die vielerorts von Ausbleichung betroffen sind.
Das warme Wasser trägt ebenfalls dazu bei, dass sich die Bedeckung durch das globale Meereis auf einem Tiefststand seit Aufzeichnungsbeginn befindet. Die Fläche war im Februar 2025 noch kleiner als im bisherigen Rekordjahr 2023.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.