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News: Klimaerwärmung ist keine Laune der Natur

Ein amerikanischer Klimaforscher hat in einer Computersimulation ein Klimamodell der Jahre 1000 bis 2000 nach Christus erstellt. Danach ließ sich der beobachtete Temperaturverlauf nur bis ins 19. Jahrhundert aus natürlichen Ursachen erklären. Im 20. Jahrhundert jedoch überwiegen die vom Menschen verursachten zunehmenden Treibhauseffekte.
Thomas Crowley von der A&M University in Texas spielte die vergangenen 1000 Jahre in einem so genannten Energiebilanzmodell durch (Science vom 14. Juli 2000). Damit lässt sich abschätzen, wie stark sich zum Beispiel Schwankungen der Sonnenaktivität oder heftige Vulkanausbrüche auf die Strahlungsbilanz der Erde auswirken – und damit auf das Klima. Auch der Beitrag von Treibhausgasen und Schwebstaub in der unteren Atmosphäre lässt sich in dem Computermodell gewichten – das sind jene Klimafaktoren, die der Mensch seit rund 150 Jahren ins Spiel bringt. Crowley wollte wissen, ob sich die derzeitige starke Erwärmung der bodennahen Luftschichten noch durch natürliche Prozesse erklären lassen. Er fand heraus: "Solare Schwankungen und Vulkane tragen etwa 20 bis 25 Prozent zur gesamten Erwärmung im 20. Jahrhundert bei. Sie sind also wichtige Klimafaktoren, können aber das gesamte Ausmaß der Erwärmung nicht erklären."

Ihren entscheidenden Einfluss auf das Klima verlieren Sonne und Vulkane in der Simulation eingangs des 20. Jahrhunderts. Die Erwärmung danach könne nur durch zunehmende Treibhausgase in der Atmosphäre erklärt werden, so Crowley über seine Ergebnisse. Der Forscher konnte auf die bisher ältesten Klimaarchive zurückgreifen: Baumringe, Eisbohrkerne und Korallen, aus denen sich frühere Klimabedingungen ableiten lassen. Durch die weiter zurückreichenden Daten konnte Crowley seine Simulationen besser eichen.

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