Klimakrise: »Jahr zur Erhaltung der Gletscher« eingeläutet

Die Weltwetterorganisation (WMO) hat in Genf das »Internationale Jahr der Erhaltung der Gletscher« offiziell eingeläutet, um ein Schlaglicht auf die Bedeutung der Gletscher zu werfen. Am 21. März wird zudem erstmals der Welt-Gletscher-Tag begangen.
Der dramatische Schwund etlicher Gletscher weltweit hat alarmierende Folgen für die Weltgemeinschaft. Sie als Trinkwasserquellen zu erhalten, sei eine Frage des Überlebens für die Menschheit, warnt Gletscherforscher John Pomeroy von der University of Saskatchewan in Kanada.
Rund 275 000 Gletscher gibt es weltweit. Mehr als zwei Milliarden Menschen sind darauf angewiesen, dass Schmelzwasser aus Gletschern die Flüsse und Seen speist – für Trinkwasser, für die Landwirtschaft, die Industrie oder die Erzeugung erneuerbarer Energien.
Nur wenn die menschengemachten Treibhausgase reduziert und der Klimawandel begrenzt würden, könnten Gletscher gerettet werden, sagt Pomeroy. Die Hauptursache für das Abschmelzen der Gletscher sei der Klimawandel. »Gletschern ist es egal, ob wir der Wissenschaft glauben oder nicht, sie schmelzen einfach«, sagte Pomeroy.
Zudem trägt die Schmelze Pomeroy zufolge bereits etwa einen Millimeter pro Jahr zum Anstieg des Meeresspiegels bei. Wenn alle Gletscher geschmolzen wären, würde der Anstieg 32 Zentimeter betragen, sagt Isabelle Gärtner-Roer vom Gletscher-Monitoring-Dienst der Universität Zürich. Maßnahmen wie das teure Abdecken von Gletschern mit Planen, um sie vor der Sonne zu schützen, könnten begrenzt helfen, wenn etwa eine bestimmte Skipiste geschützt werden solle. Global sei das aber keine Lösung zur Rettung der Gletscher. (dpa/jad)
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