Sonnensystem: Klimamodelle bestätigt für den Titan

© NASA, JPL / University of Arizona / Université de Nantes (Ausschnitt)
© NASA, JPL / University of Arizona / Université de Nantes (Ausschnitt)
Wolkiger Titan | Dieses Mosaik wurde aus drei Bildern erstellt, die am 7. September 2006 beim siebzehnten Vorbeiflug der Cassini-Sonde am Titan aufgenommen wurden. Das herausgezoomte Bild zeigt typische, langgezogene Wolkenformationen (in hellem Blau) bei 40 Grad Süd.
Wichtigstes Ergebnis: Im wesentlichen stimmt die Wolkenbedeckung des Monds mit den Vorhersagen überein. Damit ist bestätigt, dass die Wolkenbildung vor allem von der globalen Zirkulation beeinflusst wird. Wolken entstehen auf Titan durch die Kondensation von Methan und Ethan. Derzeit finden sich die Zentren der Wolkenbildung um Süd- und Nordpol sowie in einem schmalen Streifen um den 40. südlichen Breitengrad.
Hingegen widerspricht das Fehlen von Wolken um den 40. nördlichen Breitengrad dem Modell. Auch die südpolaren Wolken hätten sich schon zwei Jahre früher als beobachtet wieder auflösen müssen. Ersteres Phänomen deutet Rodriguez zufolge auf eine höher als erwartete Temperaturdifferenz zwischen Äquator und Polen hin, das zweite auf eine höhere Trägheit der Atmosphäre gegenüber jahreszeitlichen Veränderungen der Zirkulationsmuster.
Titans Atmosphäre soll Modellen zufolge aber auch von Saturns Gezeitenkräften beeinflusst werden. Erstmals fanden die Forscher nun entsprechende Hinweise, nämlich wellenförmige Muster in der Wolkenverteilung der mittleren südlichen Breiten. Sie entstehen vermutlich als Folge von Gezeitenwinden in der Atmosphäre, für die Saturns Schwerkraft verantwortlich ist.
Andreas Baumann
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben