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Klimawandel: Die Südhalbkugel trocknet aus

Viele Regionen der Südhalbkugel wurden seit der Jahrtausendwende deutlich trockener. Davon betroffen sind viele wichtige Anbauregionen der Erde.
Dürre in der Pampa in Argentinien
Dürre in der argentinischen Pampa (Archivbild): Viele Regionen der Südhalbkugel sind seit der Jahrtausendwende deutlich trockener geworden.

Schwere Dürren haben in den letzten Jahren Teile der Südhalbkugel heimgesucht: Argentinien 2017, 2019 bis 2021 und wieder 2022/2023, Südafrika 2018 bis 2022, Australien unter anderem 2001 bis 2009 und 2017 bis 2019. Sie passen in den Trend, denn insgesamt wurde die Südhalbkugel der Erde seit der Jahrtausendwende überdurchschnittlich trockener, wie eine Studie von Yongqiang Zhang von der National Natural Science Foundation of China und seinem Team in »Science« zeigt. Nur wenige Regionen südlich des Äquators wurden in dieser Zeit dagegen feuchter.

Auf der Nordhalbkugel ist das Muster hingegen ausgeglichener, so die Arbeitsgruppe: Auch hier wurden einige Regionen zwischen 2001 und 2020 trockener, etwa Mitteleuropa. Ihnen stehen jedoch deutlich mehr Gebiete gegenüber, in denen die Feuchtigkeit zunahm wie in großen Teilen Ost- und Südasiens. Die Ergebnisse beruhen auf Satellitendaten sowie gemessenen Abflussmengen von Flüssen. daraus modellierten Zhang und Co die Veränderungen der Wasserverfügbarkeit: die Nettodifferenz zwischen der Wassermenge, die einer Region über Schnee und Regen zugeführt wird, und dem, was sie über Abfluss und Verdunstung verliert.

Weite Teile Südamerikas, des südlichen Afrikas sowie Nord-, West- und Zentralaustraliens trockneten dadurch aus. Feuchter wurden hingegen nur kleinere Regionen in Ostafrika, Patagonien sowie Nordostaustralien. Die Antarktis, ohnehin der trockenste Kontinent der Erde, blieb unberücksichtigt. Als Hauptursache für diesen Trend identifizierten die Wissenschaftler das globale Klima- und Ozeanphänomen El Niño, das in weltweitem Maßstab die Meerestemperaturen sowie Niederschläge beeinflusst. Starke El-Niño-Ereignisse sorgen beispielsweise für Dürre in Indonesien, Ostafrika und in Amazonien. In den letzten Jahrzehnten traten mehrere dieser starken Ereignisse auf; auch 2023 deutet sich dies wieder an. In Amazonien herrscht eine rekordverdächtige Trockenheit, durch die viele Flüsse weniger Wasser führten oder diese vollständig ausgetrocknet hat.

In Südamerika und im südlichen Afrika könnte daneben die Abholzung der Regenwälder eine Rolle spielen. Über Ferntransport von Luftfeuchtigkeit sorgen sie auch abseits der Waldgebiete für Niederschläge, doch die Zerstörung der Wälder mindert diesen Einfluss zum Teil schon deutlich.

Die zunehmende Trockenheit bedroht inzwischen die Welternährung: Viele wichtige Anbauregionen wie in Argentinien oder Australien mussten Ertragseinbußen durch die Dürre hinnehmen. In Afrika sind vor allem Kleinbauern betroffen. Busch- und Waldbrände sorgen zudem für zusätzlichen Kohlendioxidausstoß, der wiederum den Klimawandel antreibt. Trotz der kleineren Landmassen auf der Südhalbkugel könnten die Veränderungen dort folglich globale Dimensionen erreichen.

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