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Klimawandel: Hitzewelle verursachte Hagelsturm in Spanien

Im Jahr 2022 ging in Spanien ein außergewöhnlich starker Hagelsturm nieder. Fachleute rekonstruierten nun die Ursachen: Offenbar hat der Klimawandel dazu beigetragen.
Hagel
Eine Person hält Hagelkörner in der Hand. (Symbolbild)

Im Jahr 2022 tobte im Nordosten Spaniens ein außergewöhnlich starker Hagelsturm. Eine Ursache für das Unwetter haben Forscherinnen und Forscher nun auf die menschengemachte Klimaerwärmung zurückgeführt, wie sie in einem Fachaufsatz in den »Geophysical Research Letters« schreiben. Die Hagelkörner wiesen damals einen Durchmesser von bis zu zwölf Zentimetern auf. Bei dem Unwetter über Katalonien wurde eine Person getötet und 66 Menschen verletzt.

Der Hagelsturm ereignete sich Ende August 2022 während einer sechs Wochen andauernden Hitzewelle, die vor allem unweit über dem Mittelmeer herrschte. Ein Team um María Luisa Martín von der Universität Valladolid im spanischen Segovia analysierte mit Hilfe von Klima- und Wettermodellen das Hitzeereignis. Damals sei die durchschnittliche Meeresoberflächentemperatur um etwa 3,27 Grad Celsius über dem auf Langzeitmessungen beruhenden Normalwert gelegen. Die Forschergruppe prüfte in ihren Simulationen, was 2022 ohne die vorherrschende globale Erwärmung geschehen wäre.

Ihr Ergebnis: Die Hitzewelle über dem Meer verstärkte den Sturm. Dadurch verdunstete viel Wasser und erhöhte die Feuchtigkeit in der Luft. Zugleich stiegen warme Luftmassen als rotierender Wirbel auf. Aus diesem Gemenge, zu dem auch eine spezifische Windstärke und -richtung beiträgt, entstand ein starkes Gewitter mit großen Hagelkörnern. Meteorologen sprechen bei einer solchen Wetterlage auch von Superzelle. Wie die Studienautoren betonen, wäre diese extreme Wetterlage, die durch die Hitzewelle gefördert wurde, in der vorindustriellen Zeit weniger wahrscheinlich gewesen.

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