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Ozeanränder: Klimawandel intensiviert Küstenauftrieb

Durch die globale Erwärmung verstärkt sich der Auftrieb von kaltem, nährstoffreichem Tiefenwasser in den östlichen Randgebieten der großen Ozeane. Dies konnten Helen McGregor von der Universität Bremen und ihre Kollegen an zwei Bohrkernen aus dem Auftriebsgebiet vor der marokkanischen Küste belegen. In den 2500 Jahre zurückreichenden Proben gingen Warmzeiten stets mit einer Abkühlung einher, während in kühlen Phasen die Oberflächentemperaturen des Wasser stiegen.

Die Rekonstruktion der Oberflächentemperaturen zeigt für das 20. Jahrhundert einen stetige Abkühlung um 1,2 Grad, die auf einen verstärkten Auftrieb von kaltem Tiefenwasser zurückgeht. Der Abfall ist stärker und schneller als zu allen anderen erfassten Zeiten. Die Phase von 1965 bis 1998 ist zudem die kühlste und liegt ein halbes Grad unter der zweitkältesten 35-jährigen Periode von 1845 bis 1880. Um 1600 hingegen, während der Kleinen Eiszeit, verzeichneten die Wissenschaftler lokale Temperaturmaxima.

Die Stärke des Auftriebs hängt ab von den küstenparallelen Winden, die warmes Oberflächenwasser verfrachten und so das Aufsteigen des kalten Wassers aus der Tiefe ermöglichen. Da die globale Erwärmung die Landoberflächen schneller und stärker aufheizt als die Ozeane, verschärfen sich die Temperatur- und damit Luftdruckunterschiede zwischen Kontinenten und Meer – und infolgedessen auch die Winde. Die Auftriebszonen umfassen zwar weniger als ein Prozent der globalen Meeresfläche, doch wird hier ein Fünftel des weltweiten Fischfangs eingeholt. (af)

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