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Entwicklung des Menschen: Knochenfund nährt Zweifel an Out-of-Africa-Theorie

Unterkiefer des 40 000 Jahre alten menschlichen Skeletts aus China
Mit einem Alter von knapp 40 000 Jahren zählen die 2003 im chinesischen Zhoukoudian gefundenen Fragmente eines menschlichen Skeletts zu den ältesten in ganz Asien. Jetzt berichten Forscher um Erik Trinkaus von der Washington State University in St. Louis, an den Knochen neben typischen Merkmalen moderner Homo sapiens auch solche älterer Formen gefunden zu haben.

Die Anthropologen sehen daher in dem Skelett eine Mischform moderner und archaischer Homo-Arten, die der vorherrschenden Out-of-Africa-Theorie zufolge eigentlich auf Ostafrika beschränkt sein müssten: Glaubt man den Anhängern dieses Modells, habe dort die »Wiege der Menschheit« gestanden. Von dort ausgehend habe der afrikanische Homo sapiens schließlich den gesamten Erdball besiedelt.

Angesichts des Skelettfunds sei jedoch eine »einfache Ausbreitung moderner Menschen von Afrika aus unwahrscheinlich«, kommentiert Trinkaus in den Proceedings der amerikanischen Nationalen Akademie der Wissenschaften. Der Forscher gilt als Verfechter des multiregionalen Modells, demzufolge sich der Mensch an mehreren Orten gleichzeitig aus lokalen Vorformen des Menschen, wie dem Homo erectus, entwickelt habe.

Während die Out-of-Africa-Theorie über Gen-Untersuchungen und Skelettfunde mittlerweile als recht abgesichert gilt, müssen sich die Multiregionalisten zumeist auf die häufig umstrittenen Klassifizierungen von Skelettmerkmalen als »archaisch« und »modern« stützen.

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