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Mathemagischer Advent: Die sagenumwobene Sieben

Hinter dem sechsten Türchen unseres mathematischen Adventskalenders verbirgt sich die Sieben, mit der sich Menschen in den Wahnsinn treiben lassen.
Ein festliches Bild mit einem dunkelgrünen Hintergrund, auf dem goldene Symbole wie Sterne, Tannenbäume, Kugeln und Geschenke von oben herabhängen. In der Mitte steht eine große, transparente Zahl "7". Darunter befindet sich der Text "Türchen Nummer 6" in eleganter, weißer Schrift. Das Bild vermittelt eine weihnachtliche Stimmung.
Mathematik ist zauberhaft – und das zeigen wir im Advent! Ab dem 1. Dezember stellen wir jeden Tag eine Zahl vor, die mehr ist als nur ein Wert: Sie steckt voller Geschichten, Rätsel und verblüffender Fakten. Von der eulerschen Zahl über die legendäre 42 bis hin zur Grothendieck-Primzahl – entdecken Sie hier bis Weihnachten Tag für Tag die Magie der Mathematik.

Die Sieben taucht als Zahl immer wieder in den verschiedensten kulturellen Zusammenhängen auf: seien es Schneewittchen und die sieben Zwerge, die sieben Weltwunder, die sieben Todsünden oder die siebenMillennium-Probleme (zugegeben, Letzteres fällt eher in den Bereich Mathematik). Eine besonders spannende mathematische Eigenschaft der Sieben zeigt sich, wenn man versucht, ein regelmäßiges Siebeneck zu zeichnen – und das nur mit Stift, Zirkel und Lineal. Probieren Sie es gerne mal!

Falls Sie an der Aufgabe scheitern, ärgern Sie sich nicht. Sie sind damit nicht allein. Mehr als 1000 Jahre lang versuchten Menschen, ein regelmäßiges Siebeneck zu konstruieren – und scheiterten. Im 19. Jahrhundert folgte dann die Erklärung: Das Vorgehen erfordert unter anderem die Größe 2cos(2π7) – eine Zahl, die sich nachweislich nicht mithilfe von Zirkel und Lineal allein konstruieren lässt.

Und falls Sie gerne andere Personen ärgern – insbesondere heute, am Nikolaustag –, kann ich nur empfehlen, sie das »Haus des Nikolaus« zeichnen zu lassen. Aber von einem der drei oberen Punkte beginnend! Denn auch das entpuppt sich als unlösbares Problem. Und lustigerweise hängt das mit der Zahl Sieben zusammen.

Die mathematische Grundlage, um solche Aufgaben zu untersuchen, schuf Leonhard Euler, als er sich im 18. Jahrhundert mit den sieben Brücken der Stadt Königsberg (heute Kaliningrad) beschäftigte. Er wollte herausfinden, ob es eine Möglichkeit gibt, alle durch Brücken verbundenen Stadtteile zu besuchen und dabei jede Brücke nur exakt einmal zu passieren.

Im Zuge dessen entwickelte Euler den mathematischen Bereich der Graphentheorie. Mit dieser lässt sich erklären, warum man das »Haus des Nikolaus« nur zeichnen kann, wenn man bei einem der zwei unteren Punkte startet. Das »Königsberger Brückenproblem« ist übrigens auch nicht lösbar.

Morgen geht es weiter mit den besonderen Eigenschaften der Zahl 23 – seien Sie gespannt!

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