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Weltraum: Können Monde Monde haben?

Unser Mond hat keinen Begleiter. Aber möglich wäre es bei anderen Trabanten. Doch wie würde man diese Monde der Monde nennen?
Außerirdische Welten

Unser Mond, Callisto von Jupiter sowie die Saturntrabanten Titan und Iapetus – nur diese vier Monde könnten in unserem Sonnensystem theoretisch eigene Begleiter haben. Davon ist bislang nichts bekannt, und wenn keine astronomische Sensation stattfindet, dann müssen wir wohl die Augen auf noch zu entdeckende Exomonde richten, um eventuell Monde von Monden zu entdecken. Dass sie nicht prinzipiell ausgeschlossen sind, legen Juna Kollmeier von den Carnegie Observatories in Pasadena und Sean Raymond von der Université de Bordeaux in einem arXiv-Paper dar. Dazu müssen der jeweilige Mond und sein Trabant – der Sub- oder Mondmond genannt werden könnte – bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Der entsprechende Himmelskörper muss sich demnach so nahe an seinem Mond befinden, dass ihn nicht der benachbarte Planet anzieht, sondern dass ihn die Schwerkraft an den eigentlichen Trabanten bindet. Gleichzeitig darf sich der Mondmond diesem aber nicht zu sehr annähern, weil ihn die Schwerkraft ansonsten zerreißen oder aus dem Mondorbit schleudern könnte.

Gleichzeitig müssten die Monde eine ausreichend große Gravitation aufweisen, was erst ab einer bestimmten Masse auftritt. Zudem müssten sie sich so weit von ihrem Heimatplaneten entfernt aufhalten, dass ein Zweitmond den Erstmond komplikationslos umkreisen könnte. In unserem Sonnensystem träfe dies nur auf die vier genannten Monde zu – alle anderen wären zu klein oder zu nahe an ihrem Planeten. Zudem müsste noch eine weitere Voraussetzung erfüllt sein. Der Submond müsste mit der genau richtigen Geschwindigkeit in den Einflussbereich des eigentlichen Mondes gelangen, damit er in eine Umlaufbahn um diesen Trabanten gerät und nicht in eine um den Planeten eintritt. »Wir können ziemlich sicher davon ausgehen, dass es keine größeren Mondmonde bei Saturn oder Jupiter gibt«, erklärt Michele Bannister von der Queen’s University Belfast gegenüber dem »NewScientist«. Und sollte der Erdmond je einen Submond aufgewiesen haben, so wäre er durch die langsame Bewegung unseres Trabanten weg von der Erde aus seiner Bahn geworfen worden.

Mondmondfreunde müssen ihre Hoffnung also auf Exomonde richten. Und immerhin: Der erste Kandidat für einen derartigen Exomond wurde womöglich entdeckt; er soll neptungroß sein. Verglichen mit Exoplaneten ist ihr Nachweis aber nochmals schwieriger – und nach gegenwärtigem Stand der Technik scheint es dann fast unmöglich, einen Exomondmond aufzuspüren.

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