Das Weltraumteleskop Hubble (HST) hat neue Bilder des erst am 1. Juli 2025 entdeckten dritten interstellaren Besuchers, des Kometen 3I/ATLAS, aufgenommen. Das HST wurde am 21. Juli auf den Kometen gerichtet und konnte detaillerte Bilder des kleinen Himmelskörpers ablichten. Deutlich lässt sich der Staubschweif des interstellaren Besuchers erkennen, ebenso ein Staubauswurf auf der der Sonne zugewandten Seite des Kometen. Mittlerweile wurden auch erste Hinweise auf Wasserdampf im Schweif gefunden. Anhand der Bilder bestimmten Fachleute zudem die Größe des hier aber nicht sichtbaren festen Kerns näher - demnach ist er deutlich kleiner als vermutet. Bisherige Angaben für die Größe des Kerns lagen zwischen 10 und 20 Kilometern. Laut den neuen Daten hat 3I/ATLAS höchstens 5,6 Kilometer Durchmesser, seine Größe könnte aber sogar nur 320 Meter betragen. 

Der interstellare Komet durcheilt unser Sonnensystem mit einer Geschwindigkeit von 210 000 Kilometer pro Stunde (58 Kilometer pro Sekunde). Das heißt, er würde in weniger als zwei Stunden die Distanz von der Erde zum Mond zurücklegen. Ab Mitte August 2025 wird 3I/ATLAS zu nahe an die Sonne heranrücken, um mit Weltraumteleskopen oder erdgebundenen Teleskopen beobachtet werden zu können. Erst ab dem 10. November sind wieder Beobachtungen von der Erde aus möglich. Dann hat der Komet bereits seine größte Annäherung an die Sonne durchlaufen. Allerdings ist es möglich, den Kometen von einem anderen Logenplatz im Sonnensystem aus zu beobachten: Der Komet kommt nämlich recht nahe an den Roten Planeten heran. Anfang Oktober ist er etwa 30 Millionen Kilometer vom Mars entfernt, dann sollen die NASA-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) und der europäische Trace Gas Orbiter ihre Instrumente auf den eiligen Besucher richten, der dann kurz vor der dichtesten Annäherung an die Sonne steht. Die Sonde MRO verfügt mit der hochauflösenden Kamera HiRISE über ein 50-Zentimeter-Spiegelteleskop mit hoher Brennweite, das vom Marsorbit aus detaillierte Bilder aufnehmen kann.