News: Komplizen an der Arbeit
Das neugefundene Protein kann möglicherweise zur Behandlung von Patienten eingesetzt werden, die an den bisher unheilbaren Krankheiten durch Prionen leiden: Wenn das künstliche Proteinfragment in Kombination mit dem PrP solchen Zellkulturen von Neuronen zugefügt wurde, die normalerweise durch PrP zerstört wurden, dann sank die Schädigung auf etwa die Hälfte. Das neue Protein scheint sich an seinen Verwandten zu binden, und hält nach Meinung von Brentani diesen vielleicht davon ab, weitere Zellen anzugreifen.
Um das zweite Protein zu finden, nutzten der Molekularbiologe Stefan Weiss von der Universität München und seine Kollegen eine Technik, die two-hybrid yeast screen genannt wird. Diese brachte ein weiteres Protein der Zelloberfläche zum Vorschein, den laminin receptor precursor (LRP). Die Forscher berichten, daß LRP vor allen in den Organen vorkommt, die durch Prionen-Krankheiten betroffen sind, einschließlich des Hirns, der Milz und des Pankreas. Außerdem scheint das Protein vor allem dort verbreitet zu sein, wo sich geschädigte Gewebe mit hohen Konzentrationen der tödlichen PrP-Form finden.
Bisher ist es nicht klar, ob die Proteine miteinander verwandt sind, oder wieviele andere PrP-Rezeptoren vielleicht existieren. Wie sagt es der Zellbiologe David Harris von der Washington University in St. Louis? – Jedes Protein, das Wechselwirkungen mit PrP zeigt, ist sehr wahrscheinlich interessant.
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