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News: Konservierungsmittel konservieren auch die Zähne

So genannte Konservierungsmittel wie etwa Benzoate schützen nicht nur Nahrungsmittel vor Verderb, sondern offenbar auch unsere Zähne. Amerikanische Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass solche Stoffe - jedenfalls bei Ratten - eine ähnliche Wirkung zeigen wie Fluoride. Die Konservierungsmittel hemmen das Wachstum kariesauslösender Bakterien im Mund.
Konservierungsmittel werden vielen Nahrungsmitteln und sogar Fruchtsäften und Limonaden beigefügt, um sie haltbarer zu machen. Ihre Wirkung besteht darin, dass sie das Wachstum von Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien stoppen oder wenigsten hemmen. Daher verwundert es auch nicht, dass die Konservierungsstoffe auch das Wachstum von kariesauslösenden Bakterien im Mund beeinflussen.

Der Wissenschaftler William Bowen vom Medical Center der University of Rochester untersuchte Ratten, die mit verschiedenen Futterzusätzen versorgt wurden, auf kariesbedingte Löcher in den Zähnen. Bei Ratten, die weder Fluoride noch Benzoate bekamen, entdeckte Bowen durchschnittlich 16 Löcher in ihren Zahnoberflächen. Tiere, die Fluoride im Futter hatten, wiesen durchschnittlich zwei Löcher auf. Zusätzliche Gaben von 0,1 Prozent Benzoat reduzierten die Sache auf durchschnittlich weniger als ein Loch. Tiere, welche Fluoride und 0,2 Prozent Benzoat bekamen, wiesen praktisch keine Löcher mehr auf. Die Ergebnisse präsentierte der Wissenschaftler am Jahrestreffen der International Association of Dental Research.

In Mengen von 0,1 bis 0,2 Prozent, die den in den Untersuchungen verwendeten Konzentrationen entsprechen, werden die Stoffe den Lebensmitteln zum Zwecke der Konservierung zugesetzt. Die Forscher vermuten, dass der Rückgang an Karies seit dem Zweiten Weltkriegs zwar zum Großteil auf Fluor, aber doch auch auf die Konservierungsmittel in der Nahrung zurückzuführen ist. Benzoate werden Nahrungsmitteln nicht nur künstlich beigefügt, sie kommen auch natürlich etwa in Preiselbeeren, Zwetschgen oder Zimtrinden vor.

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