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Gammastrahlenausbrüche: Kosmische Explosion im Nirgendwo

Astronomen rätseln über eine energiereiche Explosion, die sich in einer scheinbar leeren Region des Weltalls ereignete – tausende Lichtjahre von den nächsten Galaxien entfernt.

Ohne direkte Nachbarn | Zwei Galaxien liegen in der Nähe der Explosion, die sich in etwa 9.4 Milliarden Lichtjahren Entfernung ereignete. Möglicherweise traten die beiden in der Vergangenheit miteinander in Wechselwirkung und hinterließen einen Ausläufer aus Gas. Darin könnte sich der Stern gebildet haben, der letztlich als GRB 070125 explodierte.
Die Wissenschaftler vermuten, dass es sich um einen so genannten Gammastrahlenausbruch handelt – eine gewaltige Explosion, bei der in wenigen Sekunden mehr Energie frei wird als die Sonne in Milliarden von Jahren produziert. Entdeckt wurde die etwa eine Minute andauernde und 9,4 Milliarden Jahren entfernte Explosion am 25. Januar 2007. Weil solche Gammablitze im optischen und im Röntgenspektrum über Tage oder sogar Wochen nachglühen, konnten Astronomen ihren Verlauf mit Hilfe von Weltraum- und erdgebundenen Teleskopen verfolgen. Doch auch als das die unmittelbare Umgebung überstrahlende Nachglühen erloschen war, zeigte sich auf den Aufnahmen keine Galaxie, in der sich die Explosion hätte ereignen können, berichten Forscher um Brad Cenko vom California Institute of Technology.

Kaulquappen-Galaxie | Ein Zusammenprall von zwei Galaxien hinterließ diesen langen Gezeitenarm aus Gas und Sternen in der Tadpole-Galaxie (Kaulquappen-Galaxie).
Sie vermuten, dass der Ausbruch in einem massereichen Stern stattfand, der an seinem Lebensende zu einem Schwarzen Loch kollabierte. Wegen der enormen Masse rechnen die Forscher so einem Stern allerdings ein relativ kurzes Leben zu, in dem er sich nicht weit von seiner Heimatgalaxie entfernt haben kann.

Denkbar wäre, dass sich zwei Galaxien dicht aneinander vorbeibewegten oder gar verschmolzen, wobei ein Teil des Gases aus ihnen herausgerissen wurde und sich in langen Strömen sammelte, so genannten Gezeitenarmen. Darin könnten dann durchaus neue Sterne entstehen, berichten die Astronomen. Tatsächlich fanden die Astronomen in einer Entfernung von etwa 90 000 bis 150 000 Lichtjahren zwei Galaxien, die derart miteinander in Wechselwirkung getreten sein könnten.

Die Astronomen wollen die Umgebung des Gammablitzes nun auch mit dem Weltraumteleskop Hubble untersuchen. Dieses sollte die vermuteten Gezeitenarme ausfindig machen können und die Theorie somit bestätigen oder widerlegen. (mp)

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