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Stammzellforschung: Krankheitserreger aktivieren Stammzellen direkt

Stammzellen im Knochenmark tragen auf ihrer Oberfläche Rezeptoren, mit denen sie Bakterien und Viren erkennen. Durch die Bindung passender Antigene aktiviert, beginnen sie sofort, die im Blut zirkulierenden Immunzellen zu bilden. Dies erkannten Forscher um Paul Kincade von der Oklahoma Medical Research Foundation anhand von isolierten Stammzellen aus dem Knochenmark von Mäusen [1]. Bislang sei man davon ausgegangen, dass die blutbildenden adulten Stammzellen des Knochenmarkes unberührt von Immunreaktionen überdauerten und nicht aber direkt von Krankheitserregern selbst, sondern von anderen Signalen aktiviert würden,

Wie der Körper bei erhöhtem Bedarf den Nachschub an Stammzellen sichert, haben Forscher um Tsvee Lapidot vom Weizmann-Institut in Rehovot herausgefunden. Normalerweise residieren Stammzellen in speziellen Nischen in der Knocheninnenwand in undifferenziertem Zustand. Erst wenn sie diese Nischen verlassen, können sie sich in Blutzellen verwandeln. Die Forscher stellten fest, dass bei einer Immunantwort oder Blutverlust im Knochenmark die Produktion von Knochenabbauzellen plötzlich hochgeschraubt wird. Diese so genannten Osteoklasten machen dann durch Zerstörung der Knochenmatrix den Weg für die Stammzellen ins Knocheninnere frei. Dabei entfernen sie auch in den Nischen vorhandene Nährstoffansammlungen, welche die Stammzellen sonst an Ort und Stelle halten [2].

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