Krone aus dem alten Korea: Insektenflügel statt Edelsteine

In einem fast 1500 Jahre alten Grab in Korea haben Archäologen einen einzigartigen Fund geborgen: eine vergoldete Krone aus Bronze, die einst mit den schillernden Flügeln von Prachtkäfern (Buprestidae) dekoriert war. Vermutlich schätzte man die harten Deckflügel der Insekten als Ziermaterial, da sie bunt und metallisch glänzen. Wie Fachleute der obersten südkoreanischen Denkmalbehörde in einer Pressemitteilung berichten, kenne man zwar ähnlich verzierte Objekte wie Pferdegeschirr oder Gürtel, aber bislang keine derart gestaltete Krone. Wahrscheinlich hatten Angehörige der Königsfamilie solche Kopfbedeckungen getragen. Das Grab, in dem vermutlich eine Frau bestattet lag, entdeckten die Archäologen in der Stadt Gyeongju im Südosten Koreas, wo sich im 1. Jahrtausend die Hauptstadt des Königreichs Silla befand.
Bereits 2020 hatten die Forscher des Amts für Kulturerbeverwaltung das Grab mit der Bezeichnung 120-2 frei gelegt und festgestellt: Die Tote war in voller Schmuckmontur beigesetzt worden. So dokumentierten die Ausgräber nicht nur die Krone sowie Ohrringe aus vergoldeter Bronze, sondern auch einen detailreichen Gürtel, mehrere Fingerringe und Armreife aus Silber, ein Perlenarmband, eine Art Brustbehang aus blauen Perlen und bronzene Schuhe.
Bei Restaurierungsarbeiten fiel nun auf, dass die Krone – eine Art Diadem mit fünf baumähnlichen Aufsätzen – an mehreren Stellen herzförmig durchlocht ist und die Öffnungen mit Prachtkäferflügeln hinterlegt sind. Die Ausgräber zählten bislang 15 Flügel, sieben Stück davon seien noch an der Krone befestigt. Die Farbe der meisten Insektenflügel sei vergangen, nur bei einigen habe sie sich erhalten.
Die Tote war eine junge Frau, ein Mädchen im Alter von 12 bis 15 Jahren. Das ergab 2024 eine Analyse von Zähnen aus dem Grab. Zu den Füßen des Mädchens stießen die Ausgräber auf weitere Zähne, die sie einem dreijährigen Kleinkind zuordneten. Nach Ansicht der Fachleute sei das Kind als Opfer ins Grab gelangt. Aus dem Königreich Silla ist die Sitte überliefert, dass Menschen lebendig mit dem toten König begraben wurden, um ihrem Herrscher als Diener ins Jenseits zu folgen, so die damalige Vorstellung.
Das Königreich Silla war eines von drei Reichen, die sich im 1. Jahrtausend über die koreanische Halbinsel erstreckten. Als sich Silla im 7. Jahrhundert die anderen beiden Reiche einverleibt hatte, dominierte es das Gebiet bis ins 10. Jahrhundert. Die einstige Hauptstadt Sillas liegt heute auf dem Stadtgebiet von Gyeongju, dessen historische Stätten seit dem Jahr 2000 zum UNESCO-Welterbe zählen.
Anmerkung der Redaktion: Für diese Meldung haben wir Material aus automatisiert übersetzten Pressemitteilungen verwendet.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.