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Ökologie: Künstliche Duftstoffe verringern Selbstentgiftung von Muscheln

Synthetische Moschus-Duftstoffe blockieren Transportproteine in Muschelzellen und verhindern so, dass die Tiere giftige Substanzen aus den Zellen ausschleusen können. Die aufgenommenen Toxine können sich dadurch womöglich in gefährlichen Konzentrationen anreichern, warnen der Toxikologe Till Luckenbach und der Biologe David Epel von der Stanford-Universität.

Die Wissenschaftler hatten Kalifornische Miesmuscheln (Mytilus californianus) niedrigen Dosen an künstlichen Nitro- und polyzyklischen Moschussubstanzen ausgesetzt. Anschließend legten die Forscher sie in rot gefärbtes Wasser. Die Muscheln nahmen die Farbstoffe auf, konnten sie aber nicht mehr abgeben. Die Transportproteine in der Zellmembran blieben auch ohne weiteren Einfluss der Düfte mindestens zwei Tage inaktiv und regenerierten sich anschließend nur teilweise.

Ähnliche Effekte sind von polyaromatischen Kohlenwasserstoffe bei Seeigeln, Fischen oder Muscheln bekannt.

Künstlicher Moschus findet sich in vielen Reinigungs- und Körperpflegemitteln. Er wird in herkömmlichen Kläranlagen nicht herausgefiltert und baut sich in der Umwelt nur schwer ab.

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