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Umwelt: Küstenstädte sinken teils schneller, als der Meeresspiegel steigt

Die Ursachen für die Landabsenkung an den Küsten sind vielfach menschengemacht. Die Folgen könnten häufigere Überschwemmungen sein, warnen Forscher.
Luftaufnahme von Ancol Beach in Nord-Jakarta

In vielen Küstenstädten auf der ganzen der Welt senkt sich das Land zusätzlich ab, während der Meeresspiegel steigt. Dieses Zusammenspiel könnte das Risiko von Überschwemmungen drastisch erhöhen, wie ein Team um Matt Wei von der University of Rhode Island in Narragansett im Fachmagazin »Geophysical Research Letters« berichtet.

Normalerweise nutzen Wissenschaftler bodengestützte Instrumente, um Landabsenkungen zu belegen. Doch solche Instrumente sind nicht überall verfügbar. Um einen globalen Überblick zu erhalten, analysierten Wei und seine Kollegen deshalb Satellitendaten, die zwischen 2015 und 2020 für 99 Küstenstädte gesammelt worden waren. Durch den Vergleich von Messungen der Bodenoberfläche, die alle zwei Monate vorgenommen wurden, konnten die Forscher beobachten, wie sich der Boden in verschiedenen Teilen einer Stadt senkte.

An sehr vielen Orten gab es dabei zumindest einige Stadtteile, in denen das Land schneller absank, als der Meeresspiegel anstieg; in Karatschi, Pakistan, zum Teil um mehr als 10 Millimeter pro Jahr – das Fünffache des mittleren Meeresspiegelanstiegs. In Tianjin, China, und in Jakarta erreichte die Absenkung sogar mehr als 30 Millimeter pro Jahr.

In den meisten Fällen, so vermuten die Forscher, dürften die Menschen den Rückgang durch das Abpumpen von Grundwasser aus dem Untergrund der Städte verursachen. Das Team hofft, dass seine Arbeit die Entwicklung neuer Strategien fördert, um die Grundwasserentnahme und Überschwemmungsrisiken zu verringern.

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