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Klimatologie: Lässt Verstädterung in China die Temperaturen klettern?

Ausgehend von Satelliten-, Bevölkerungs- und Temperaturdaten rechnen Wissenschaftler für den Südosten Chinas infolge der seit 1978 sehr rasch erfolgenden Urbanisierung mit einem Anstieg der Oberflächentemperaturen um 0,05 Grad Celsius pro Jahrzehnt. Verglichen mit Schätzungen für andere verstädterte Regionen der Erde ist dieser Wert ausgesprochen hoch.

Die Forscher nutzten den prozentualen Anteil der städtischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung des Landes und dessen Veränderung zwischen den Jahren 1990 und 2000 als Maß für den Urbanisierungsgrad einzelner Gebiete. Außerdem werteten sie die Vegetationsbedeckung aus, welche sie anhand von Satellitendaten ermittelten. Die räumlichen Muster und die Dichte des Bewuchses stimmten weitgehend mit den Daten zur Landnutzung und den Temperaturdaten überein. Je weiter die Urbanisierung eines Gebietes fortgeschritten war, desto geringer waren die Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht, da auf Grund des hohen Anteils versiegelter Flächen eine große Menge an Wärme gespeichert und entsprechend wenig Energie an die Atmosphäre abgegeben werden konnte.

Nach Ansicht der Forscher ließen sich die Ergebnisse der Studie zwar nicht global übertragen, stellten aber doch einen ersten Schritt in der Entwicklung quantitativer Modelle dar, mit deren Hilfe die Folgen des Landnutzungswandels in China für das lokale Klima eingeschätzt werden können.

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