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Evolution: Lange Kindheit bei frühen Menschen

Schon vor 160 000 Jahren dauerte eine Kindheit genauso lange wie heute, fanden jetzt Forscher heraus, die den Unterkiefer eines frühen Homo-sapiens-Kindes aus Marokko untersuchten. Das Team vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie und der französischen European Synchrotron Radiation Facility stieß damit auf den bislang ältesten Beleg für dieses typische Merkmal menschlicher Entwicklung.

Während bei anderen Homo-Arten, wie dem Neandertaler, und ihren Vorgängern die Kindesentwicklung ähnlich rasch verlief wie bei heutigen Schimpansen, zeigten die "Jahresringe" im Zahnschmelz des Fossils bereits die verlängerte Kindheitsphase moderner Menschen an. Je mehr solcher Wachstumslinien ein Zahn aufweist, desto langsamer hat er sich entwickelt. Auch die Backenzähne des Kindes brachen vergleichsweise spät durch.

Vermutlich habe sich bereits der frühe Homo sapiens in sozialer, biologischer und kultureller Hinsicht so stark verändert, dass Kinder mehr Zeit benötigt hätten, um alles Notwendige zu lernen, schreiben die Wissenschaftler in den Proceedings of the National Academy of Sciences. Eine zu frühe Selbstständigkeit hätte in diesem Fall mehr geschadet als genutzt.

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