Lebenserwartung: Schon 4000 Schritte täglich senken das Sterberisiko

Mit 4000 Schritten pro Tag können ältere Frauen das Risiko deutlich senken, eine Herz-Kreislauf-Komplikation zu erleiden oder vorzeitig zu sterben. Das hat eine Forschungsgruppe um Rikuta Hamaya vom Brigham and Women's Hospital in Boston (USA) herausgefunden.
Das Team führte eine prospektive (vorausschauende) Studie mit rund 13 500 US-Amerikanerinnen vorgerückten Alters durch, die im Schnitt knapp das 73. Lebensjahr erreicht hatten und weder an Herz-Kreislauf- noch an Tumorerkrankungen litten. Die Frauen bekamen leichte, mobile Geräte zur Verfügung gestellt, die am Körper getragen wurden und Beschleunigungsdaten aufzeichneten. Mit den Geräten war es möglich zu ermitteln, wie viele Schritte pro Tag die Probandinnen typischerweise zurücklegten. Dies wurde für jede Teilnehmerin an sieben aufeinanderfolgenden Tagen im Zeitraum zwischen 2011 und 2015 bestimmt – damals waren Geräte wie Fitnesstracker und Smartwatches, die ähnliche Funktionen erfüllen, noch nicht so verbreitet wie heute. In den zehn Jahren danach dokumentierten die Fachleute, welche Frauen an Herz-Kreislauf-Komplikationen erkrankten beziehungsweise starben, und setzten das in Beziehung zum vorher gemessenen Laufpensum.
Wie die Daten zeigen, gingen bereits 4000 Schritte täglich mit deutlich verringerten Gesundheitsrisiken einher. Jene Frauen, die dieses Laufpensum an einem oder zwei Tagen pro Woche erreicht hatten, trugen ein um 26 Prozent vermindertes Sterberisiko und ein um 27 Prozent reduziertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – verglichen mit jenen, die an keinem einzigen Tag so viel gelaufen waren. Bei Teilnehmerinnen, die an drei oder mehr Tagen pro Woche jeweils 4000 Schritte erreicht hatten, sank das Sterberisiko sogar um 40 Prozent.
Wer von den gesundheitlichen Vorteilen des Laufens profitieren wolle, müsse dafür nicht jeden Tag aktiv sein, schreibt das Team. Bei einem bestimmten Pensum an wöchentlich zurückgelegten Schritten stelle sich die Wirkung auch dann ein, wenn man hin und wieder einen Ruhetag einlege.
Künftige Forschungsarbeiten sollten nach Ansicht der Fachleute untersuchen, ob sich ähnliche Ergebnisse auch bei anderen Bevölkerungsgruppen zeigen als bei älteren, überwiegend hellhäutigen US-Amerikanerinnen. Zudem sei der genaue Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und medizinischem Effekt noch unklar – etwa hinsichtlich der Frage, wie sich tägliche Schrittzahlen unterhalb von 4000 gesundheitlich auswirken.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.