Die Lebenserwartung in Deutschland steigt weiter. Heute geborene Mädchen werden durchschnittlich bereits 86,5 Jahre, neugeborene Knaben fast 80 Jahre alt. Das ist das Ergebnis von Modellrechnungen, die Eckart Bomsdorf von der Universität zu Köln durchführte. Von den im Jahr 2002 geborenen Mädchen werden demnach voraussichtlich 50 Prozent ein Alter von 88,8 Jahren, 25 Prozent sogar mindestens das Alter von 93,8 Jahren erreichen. Die Zunahme der Lebenserwartung beruht in erster Linie auf dem Rückgang der Sterbewahrscheinlichkeiten im höheren Alter und wird insbesondere durch den Fortschritt im medizinischen Bereich ermöglicht.

Nach Bomsdorfs Berechnungen hat eine heute 60-jährige Frau eine verbleibende Lebenserwartung von 24,7 Jahren, wird also durchschnittlich 84,7 Jahre alt. Einem heute 60-jähriger Mann verbleiben im Mittel 19,9 Jahre. Vor 50 Jahren lag die Lebenserwartung für 60-jährige Frauen noch bei 17,5, für 60-jährige Männer bei 16,2 Jahren. Selbst 80-jährige können heute noch mit fast neun (Frauen) beziehungsweise über sieben Jahren (Männer) restlicher Lebenszeit rechnen.

Im Gegensatz zu den Angaben des Statistischen Bundesamtes, die deutlich niedriger liegen, aber auch keine Prognose darstellen sollen, berücksichtigen die von Bomsdorf ermittelten Werte die mögliche zukünftige Entwicklung der Sterblichkeit.