Einem Forscherteam um Michael Czisch vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München ist es gelungen, die Hirnaktivität von geträumten Handbewegungen mittels funktioneller Magnetresonanztomografie sichtbar zu machen – indem sie "luzide" Träumer untersuchten. Die Wissenschaftler nutzten die Fähigkeit der Probanden, ihre Träume im Schlaf selbst steuern zu können.
Hirnaktivierung während einer Handbewegung | Das abwechselnde Fäusteballen im Wachzustand erregt Teile der motorischen Hirnrinde. Dieselbe Region ist – etwas schwächer – auch bei der Bewegung im Traum aktiv.
Sobald die Teilnehmer im luziden, also bewussten, Traumzustand angekommen waren, signalisierten sie durch eine verabredete Folge von Augenbewegungen den Beginn einer bestimmten Aktion: das abwechselnde Ballen der rechten und linken Faust. Nach dem Aufwachen berichteten sie, ob es ihnen tatsächlich gelungen war, die Instruktion auszuführen.
Zwar brachten nur zwei von sechs Personen das Kunststück fertig. Bei diesen aber zeigte sich, dass die geträumte Handlung einen Teil der sensomotorischen Großhirnrinde anregte, der auch bei echten Handbewegungen im Wachzustand aktiv wird. Durch weitere Untersuchungen mit Probanden, die das luzide Träumen erlernt haben, erhoffen sich die Wissenschaftler differenziertere Einblicke darin, wie das Traumgeschehen zustande kommt. (mb)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.