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Tieftemperaturphysik: Lithium bei Raumdruck supraleitend

Bei extrem niedrigen Temperaturen kann in Lithium Strom ohne elektrischen Widerstand fließen, fanden nun Forscher von der technischen Universität Helsinki heraus. Da sein atomarer Aufbau relativ simpel ist, hoffen die Physiker, die Supraleitung nun theoretisch besser beschreiben zu können.

Juha Tuoriniemi und sein Team kühlten Lithium unter Raumdruck auf nahezu minus 273 Grad Celsius und zeigten, dass bei ihrer Probe unterhalb von 0,4 Tausendstel Grad über dem absoluten Nullpunkt die Supraleitung einsetzte. Bislang verschwand der elektrische Widerstand im Lithium, dem leichtesten Alkalimetall, nur unter extrem hohen Druck und bei einer Temperatur von etwa minus 250 Grad Celsius.

Die Forscher hoffen, dass sich mit Hilfe ihrer Ergebnisse die Übergangstemperatur verschiedener Elemente künftig theoretisch vorhersagen lässt. Lithium könnte dabei als Testobjekt dienen, da seine Kristallstruktur äußerst symmetrisch ist und sich seine elektronischen Eigenschaften mathematisch gut beschreiben lassen.

Obwohl die Supraleitung bereits 1911 von dem niederländischen Physiker Heike Kamerlingh Onnes entdeckt wurde, ist sie bis heute noch nicht vollständig verstanden.

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