Direkt zum Inhalt

Meteore im April 2025: Lyriden und Eta-Aquariiden eingeschränkt zu beobachten

Im April sind wieder mehr Sternschnuppen am Himmel zu sehen, unter anderem die Lyriden aus dem Sternbild Leier.

Im Monat April beginnt die Aktivität bekannter Meteorströme nach mehrmonatiger Pause langsam wieder zu steigen.

Die Lyriden (siehe »Meteore aus der Leier«) erreichen ihr Maximum gegen 15:30 Uhr Ortszeit am 22. April. Bei optimalen Bedingungen liegen die möglichen auf den Zenit bezogenen Fallraten (englisch: zenithal hourly rates, ZHRs) bei zirka 18 Meteoren je Stunde. Der Ausstrahlungspunkt (Radiant) liegt im Sternbild Leier (lateinisch: Lyra) und erreicht ab etwa 22:30 Uhr Ortszeit eine günstige Position. Der abnehmende Mond (letztes Viertel am 21. April) sollte Beobachtungen nicht allzu sehr beeinträchtigen. Durch die lange Umlaufperiode des Ursprungskörpers C/1861 G1 (Thatcher) werden genügend Teilchen entlang der Bahn verortet. Der Strom erreicht uns daher mit relativ gleich bleibender Aktivität, höhere Fallraten treten nur für wenige Stunden auf. Im Jahr 1982 wurde sogar eine ZHR von 90 registriert.

Meteore aus der Leier | Zwischen den Sternbildern Leier (links) und Herkules (rechts) bewegt sich der Ausstrahlungspunkt des Meteorstroms der Lyriden im April. Der helle Stern in der Leier ist die Wega.

Im Jahr 2014 wurde ein neuer Strom im Sternbild Steinbock (lateinisch: Capricornus) nachgewiesen. Japanische Beobachter erstellten dazu einen ersten Bericht. In diesem Jahr wird eine mögliche Aktivität der April-Alpha-Capricorniden am 7. April gegen 14:00 Uhr Ortszeit erwartet. Die Position des Radianten liegt bei α = 304°, δ = –13°. Durch die hohe geozentrische Geschwindigkeit könnten schnelle Meteore registriert werden. Da nähere Daten noch unsicher sind, sind Beobachtungen zu diesem Datum willkommen.

Daneben ist weiterhin mit stündlichen Raten von zwei bis vier Meteoren je Stunde die Anthelionquelle am Firmament nur wenig auffälliger gegenüber dem sporadischen Hintergrund. Bis zum Monatsende verlagert sich der Radiant vom Sternbild Jungfrau in das Sternbild Waage. Bei einer Grenzgröße von 6,5 mag und einer angenommenen Radiantenhöhe von 90 Grad im Zenit können bis zu zehn Strommeteore pro Stunde beobachtet werden; bei geringerer Radiantenhöhe (zum Beispiel 45 Grad) halbiert sich die Anzahl sichtbarer Strommeteore.

Ab 19. April sind Meteore der Eta-Aquariiden zu beobachten, welche bis etwa Mitte Mai aktiv sind. Die geringe Höhe des Radianten über dem Horizont in Mitteleuropa macht daher südlichere Breiten bis ungefähr 45 Grad nördlicher Breite für Beobachtungen geeigneter. Nördlich davon bleibt ein Zeitfenster von rund einer Stunde vor der Morgendämmerung, um bei optimalen Bedingungen einige Strommeteore zu registrieren. Der Radiant kulminiert erst gegen 08:00 Uhr Ortszeit.

Radiantendrift | Die Tabelle gibt die Himmelskoordinaten der Ausstrahlungspunkte der Meteorströme des Monats wieder.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.