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News: Made in Germany

Deutsche Firmen bauen wieder Satelliten für die Telekommunikation – nach 25 Jahren Pause. Das Bremer Familienunternehmen OHB hat von der Esa einen Großauftrag in Höhe von 115 Millionen Euro erhalten. Die Hälfte des Gelds stammt aus Deutschland.
Kleinsatellit SmallGeo
Die mittelständische Firma soll künftig den kleinen Satellitenbus "SmallGeo" produzieren. Sie wird dabei mit der Swedish Space Corporation (Schweden), mit Oerlikon Space AG (Schweiz) und mit Luxspace Sarl (Luxemburg) zusammenarbeiten. Auch die Firma Tesat-Spacecom bei Stuttgart soll Bauteile für das Fluggerät herstellen.

SmallGeo ist eine Satelliten-Plattform, das heißt eine Art Grundbaukasten für Kommunikationssatelliten. In sie können verschiedene Geräte und Instrumente eingebaut werden, so dass sie auf unterschiedliche Anwendungen zugeschnitten werden kann. SmallGeo hat 300 Kilogramm Nutzlast, eine Sendeleistung von etwa drei Kilowatt und eine Lebensdauer von 15 Jahren. Das Fluggerät gehört somit zur Klasse der Kleinsatelliten.

Diese Leistungsklasse wird für die Satellitenkommunikation, zum Übertragen von Daten und Fernsehprogrammen sowie für hoheitliche Aufgaben eingesetzt. Marktstudien schätzen den Bedarf nach kleinen geostationären Satelliten auf bis zu acht pro Jahr. Dieser Markt wird bislang nicht von europäischen Herstellern bedient. Kleine Satelliten haben gegenüber großen einige Vorteile: Sie sind billiger und verursachen nicht so hohe Verluste, wenn sie ausfallen. Außerdem lassen sie sich schnell und flexibel einsetzen.

Der jetzt erteilte Großauftrag etabliert OHB als neuen Anbieter auf dem europäischen Satellitenmarkt. Damit kann Europa nach langer Abstinenz wieder kleine Nachrichtensatelliten der Drei-Tonnen-Klasse auf dem Weltmarkt präsentieren. 2010 soll der erste SmallGeo die Erde umkreisen.

FS

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