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Biochemie: Mäuse mit ineffektivem Stoffwechsel leben länger

Genetisch veränderte Mäuse, die in ihren Muskeln Energie nicht mehr effektiv nutzen können, sind weniger anfällig für altersbedingte Krankheiten und leben länger. Das fanden Clay Semenkovich und seine Kollegen von der Washington-Universität in St. Louis bei ihrer Arbeit mit dem Entkoppler-Protein 1 (UCP1) heraus.

Entkoppler-Proteine wie UCP1 schützen vor Kälte, indem sie die Energieproduktion der Mitochondrien blockieren. Stattdessen verbrennen die Zellen des braunen Fettgewebes ihre Fettreserven und produzieren Wärme.

Die Wissenschaftler hatten nun Mäuse genetisch so verändert, dass auch die Skelettmuskeln das Protein in geringen Mengen herstellten. Dadurch stieg die Stoffwechselrate und die Körpertemperatur zwar leicht an, die Tiere waren aber sonst gesünder als Kontrollmäuse: Sie starben seltener an einer Krebsform des Lymphsystems, litten weniger oft an Arterienverhärtung und lebten im Durchschnitt drei Monate länger. Produzierten übergewichtige Mäuse das Protein in ihren Muskeln, reduzierte sich außerdem das Körpergewicht und der Blutdruck.

Die Wissenschaftler spekulieren, dass dieser positive Effekt auf die erhöhte Zellaktivität der Tiere zurückzuführen ist. Dadurch könnten bestimmte molekulare Wege angeschaltet werden, die chronische Entzündung reduzieren. Diese sind häufig mit den klassischen altersbedingten Krankheiten assoziiert. (vs)

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