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Gastroenterologie: Magengeschwürauslöser H. pylori mag es salzig

<i>Helicobacter pylori</i>
Hohe Salzkonzentrationen im Magen steigern die Gen-Aktivität des Magengeschwür-Auslösers Helicobacter pylori. Damit erhöhe sich womöglich auch das Risiko einer bakteriell bedingten Magenkrankheit, berichten Wissenschaftler der Uniformed Services University of the Health Sciences in Bethesda.

Bethesda-Forscher Hanan Gancz führten in-vitro-Versuche durch, bei denen die Wachstumsrate des Bakteriums steil mit hoher Salzkonzentration anstieg. Außerdem zeigten die Zellen der Bakterien dabei morphologische Veränderungen: Sie seien in die Länge gewachsen und hätten lange Ketten geformt. Daraus könnte man schließen, dass hohe Salzkonzentrationen zu Defekten in der Zellteilung führen, so die Wissenschaftler.

Viel Salz kurbelt zudem offenbar die Transkription von zwei Genen an, die für die Ansteckungskraft des Bakteriums wichtig sind. Dies könnte nach Meinung der Forscher erklären, warum eine salzreiche Ernährung bei H. pylori-Trägern das Risiko von Magengeschwüren und anderen schweren Erkrankungen des Magen-Darmtraktes erhöht.

H. pylori ist ein spiralförmiges Bakterium, das sich bei jedem dritten Bewohner von Industrieländern in Magen und Zwölffingerdarm ansiedelt. Nicht jeder Träger erkrankt, dennoch gilt der Keim als häufigste Ursache von Geschwüren in den beiden Organen sowie einer Gastritis. Menschen mit dem Bakterium tragen zudem ein zwei- bis sechsfaches Risiko, Magenkrebs oder chleimhaut-Lymphome zu bekommen. (bf)

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