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News: Mangel sorgt für Pfunde

Überflüssige Pölsterchen an Bauch, Hüfte oder Schenkel können viele Ursachen haben. Wird daraus jedoch ein ernsthaftes Gewichtsproblem oder gar krankhafte Fettleibigkeit, steckt oft das Hormon Leptin dahinter. Aufgrund einer defekten Genkopie produzieren manche Menschen zu wenig von diesem Appetitregler - und geraten damit in dieselben Schwierigkeiten wie ihre Leidensgenossen, bei denen aufgrund fehlerhafter Rezeptoren für das Hormon die Figur immer runder wird.
Das Hormon Leptin regelt im Körper den Appetit – stimmt der Haushalt nicht, kann es zu extremen Hungeranfällen und Fettleibigkeit kommen. So entwickeln Mäuse, denen die Substanz fehlt, wahre Fressanfälle, und ihre Körper strotzen vor Fettzellen. Daraus schlossen Forscher, dass auch Menschen mit Fettleibigkeit an einem Mangel des Hormons leiden und verabreichten ihnen zusätzliches Leptin.

Doch die Hoffnungen auf ein Heilmittel zerschlugen sich bald, denn die Therapie blieb häufig erfolglos. Des Rätsels Lösung fand sich in den für Leptin zuständigen Rezeptoren: Waren sie defekt, funktionierte die Regelung des Appetits nicht mehr, egal, wieviel Leptin im Körper zirkulierte.

Und dennoch gibt es Menschen, deren Gewichtsprobleme auf den eigentlichen Leptingehalt zurückgehen. So entdeckten Stephen O'Rahilly und seine Kollegen von der University of Cambridge 13 Angehörige pakistanischer Familien, bei denen jeweils eine Kopie des Gens für das Hormon defekt ist. Die Betroffenen wiesen daher nur etwa die Hälfte der Leptinmenge in ihrem Serum auf wie ihre gesunden Verwandten – und waren zu einem größeren Prozentsatz übergewichtig.

Vielleicht wären sie aussichtsreichere Kandidaten für eine Therapie, bei der zusätzliches Leptin verabreicht wird. O'Rahilly berichtet zumindest von noch unveröffentlichten Ergebnissen einer Studie an Menschen mit zwei defekten Leptin-Genen: Sie sprechen offenbar sehr gut darauf an. Allerdings nehmen daran bisher keine Probanden teil, die nur eine mutierte Variante des betreffenden Gens aufweisen.

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