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Mars-Missionen: Mars Express: Ionosphäre besitzt dritte Schicht, PFS funktioniert wieder

Mars Express
Messungen des Orbiter-Radio-Science-Experiments an Bord von Mars Express offenbarten eine dritte Schicht in der Ionosphäre des Roten Planeten, die allerdings nur lokal und zeitlich begrenzt auftritt. Sie erstreckt sich in 65 bis 110 Kilometer Höhe und liegt damit tiefer als die beiden anderen, bereits bekannten Ionosphärenschichten.

Die äußerste Ionosphärenschicht in 135 Kilometern Höhe hatte die Mars-Sonde Mariner 4 bereits 1964 entdeckt. 1977 spürte Viking die darunter liegende zweite Schicht 110 Kilometer über dem Marsboden auf. Eine dritte Schicht in achtzig bis hundert Kilometern Höhe war schon lange vermutet, aber nie nachgewiesen worden. Quelle der für dort erwarteten metallischen Ionen sollten Meteore sein, die in die Mars-Atmosphäre eindringen. Ein ähnlicher Effekt ist von der irdischen Ionosphäre in 95 bis 100 Kilometern Höhe bekannt.

Forscher um Martin Pätzold von der Universität Köln werteten nun Daten aus, bei denen die Radiosignale der Sonde auf dem Weg zur Erde die Atmosphäre des Roten Planeten passiert hatten. Dabei konnten sie in zehn von 120 Profilen der Elektronendichte die dritte Schicht ausspüren. Sie zeigte sich zu allen Tageszeiten, allerdings nicht nachts. Ob sie generell nur bei Tageslicht entsteht, wollen die Forscher angesichts der knappen Zahl von Messwerten noch nicht endgültig schließen.

Gute Nachrichten kommen zudem aus Italien: Das im Sommer ausgefallene Planeten-Fourier-Spektrometer, das unter anderem entscheidend für den Nachweis von Methan in der Mars-Atmosphäre ist, funktioniert wieder. Nachdem es zu Problemen gekommen war, hatten die Wissenschaftler befürchtet, das Instrument habe schon länger falsche Daten geliefert und müsste endgültig ausrangiert werden. Nun sollen wieder neue Messreihen starten.

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