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Mars-Missionen: Mars Express späht in 5000 Meter tiefe Schluchten

Mars-Kanäle
Die hochauflösende Stereokamera (HRSC) an Bord der ESA-Sonde Mars Express hat den nördlichen Bereich des großen Grabensystems Valles Marineris mit einer Auflösung von 36 Meter pro Bildpunkt aufgenommen. Die Abbildungen zeigen das Ophir Chasma, ein nördliches Paralleltal der Valles Marineris, bei 4 Grad südlicher Breite und 288 Grad östlicher Länge.

Ophir-Talsystem | Blick von oben auf das Ophir-Talsystem
Die Ablagerungen und morphologischen Formen im Valles Marineris geben wertvolle Hinweise zu der noch ungeklärten Entstehungsgeschichte des Talsystems. Auf dem Talboden finden sich Anzeichen von vulkanischer Tätigkeit, aber auch eine Überprägung durch Wasser oder gar Vergletscherungen können nicht ausgeschlossen werden.

Nach der Geschichtsschreibung war Ophir das östliche Ende der damals im Orient bekannten Welt – Indien oder möglicherweise auch Äthiopien –, zu deren Erkundung König Salomon eine Schiffsexpedition entsandte, um das Land näher zu erkunden.

Steilkante | Bis zu 5000 Meter erreichen die Steilabbrüche im Ophir-Talsystem.
Der nördliche Steilabbruch des Ophir Chasma erreicht eine Höhe von etwa 5000 Meter. Auf den Bildern deutlich zu erkennen sind nach Süden vordringende Massenbewegungen: Bergrutsche, die durch eine Instabilität am Hang verursacht wurden. Diese Hangrutschmassen schoben sich im südlichen Talgrund bis zu 70 Kilometer in das Ophir Chasma hinein, das im Westen von dem stark gerundeten Bergrücken Baetis Mensa begrenzt wird. Bemerkenswert sind die schollenartigen Bruchstrukturen am Südausgang des zentralen Tales, das so genannte Candor Chaos – derartige "Chaosgebiete" auf dem Mars sind fast ausschließlich mit den Quellregionen großer Ausflusstäler verknüpft.

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