Mauna Loa: 2024 größter Sprung der globalen Kohlendioxidwerte

Seit 1958 werden am Mauna Loa Observatory auf der US-Insel Hawaii die Kohlendioxidkonzentrationen in der Atmosphäre vermessen: Von 2023 zu 2024 nahm dieser Wert um 3,58 parts per million (ppm) auf durchschnittlich rund 424 ppm zu – der höchste Sprung seit Aufzeichnungsbeginn. Auch 2025 werde – natürlich – ein weiterer Anstieg erwartet, wenngleich er den Prognosen zufolge etwas schwächer ausfallen solle als 2024, meldet das britische Met Office.
Als Ursache für den verstärkten Anstieg gelten neben den üblichen Kohlendioxidquellen wie Industrie, Verkehr und privater Verbrauch von fossilen Kraftstoffen auch überdurchschnittlich hohe Emissionen durch Wald- und Buschbrände: 2024 brannten beispielsweise große Flächen in Südamerika. Gleichzeitig nahm die Vegetation weniger CO2 auf: entweder weil sie gleich verbrannte oder weil Dürren die Aufnahmekapazität verringerten.
Für 2025 erwarten die Meteorologen einen weiteren Zuwachs um 2,26 ppm mit einer Schwankungsbreite von plus/minus 0,56 ppm. Mit dem Ende von El Niño im Pazifik und dem Beginn von La Niña sollten Dürren in vielen Teilen Südamerikas und damit beispielsweise Waldbrände seltener werden. Gleichzeitig dürfte die ozeanische Produktivität im Ostpazifik zunehmen, so dass durch das Algenwachstum mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufgenommen wird.
Die dennoch steigenden Konzentrationen erschwerten es jedoch weiter, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, auf das sich die Weltgemeinschaft mit dem Pariser Klimaabkommen verständigt hatte: Damit sollten die schlimmsten Folgen des Klimawandels verhindert oder zumindest abgemildert werden. 2024 wurde dieser Schwellenwert allerdings bereits überschritten.
Wegen eines Vulkanausbruchs am Mauna Loa mussten die Messungen 2022 kurzzeitig unterbrochen werden: Lava hatte die Stromversorgung gekappt. Dank Fotovoltaik konnten die Messung kurze Zeit später wieder aufgenommen und die auch als Keeling-Kurve bekannte Messreihe fortgesetzt werden. Den Anstieg der Kohlendioxidwerte, der am Mauna Loa gemessen wird, bestätigen auch andere Messstationen weltweit. Er ist unabhängig von dem Kohlendioxid, das auch der Vulkan ausstößt.
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