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News: Max-Planck-Gesellschaft fordert einen unabhängigen Europäischen Forschungsrat

Der von der Europäischen Union geplante Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) sollte Forschungsprojekte einzig nach wissenschaftlicher Qualität und nicht nach wissenschaftsfremden Kriterien unterstützen. Dies hat der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Peter Gruss, auf einer Konferenz in Berlin über die Zukunft europäischer Forschungsstrukturen gefordert.

Auch der Präsident der britischen Royal Society, Robert May, betonte in Berlin, der ERC müsse getrennt vom "bürokratischen Regelwerk" der Europäischen Kommission funktionieren. Die bisherige Forschungsförderung durch die Kommission eigne sich nicht als Vorbild.

Armin von Bogdany, Direktor am Heidelberger Max-Planck-Institut für Völkerrecht, warnte davor, dem ERC die Rechtsform einer "Executive Agency" zu geben. Damit fehle dem Rat die erforderliche Autonomie; die Europäische Kommission könne dann alle Instanzen des ERC kontrollieren und in seine Planungen eingreifen.

Schon seit längerem wird diskutiert, ob die Europäische Union einen Forschungsrat einrichtet, der als unabhängige Organisation die Grundlagenforschung in Europa finanziell fördert. Damit soll das Ziel erreicht werden, Europa bis zum Jahr 2010 zu der wettbewerbsfähigsten Wirtschafts- und Wissenschaftsregion der Welt zu machen. Wissenschaftler befürchten jedoch, dass dieses Gremium – wie bei den bisherigen EU-Rahmenprogrammen – einem zu starken Einfluss politischer Interessen unterworfen sein wird.

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