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News: Medikament für virale Meningitis getestet

Virale Gehirnhautentzündung ist die weitverbreiteste Krankheit des zentralen Nervensystems beim Menschen und wird hauptsächlich durch Enteroviren hervorgerufen. Die neue Medikamentengruppe orales Pleconaril wurde nun erstmalig in einer großen Studie bei Kindern eingesetzt. Die Wirkstoffe stoppten die Vermehrung der Viren und linderten die Symptome.
Dabei wurde die Wirkung von oralem Pleconaril in einer Placebo-kontrollierten Doppelblind-Studie getestet. Die Untersuchungen fanden mit 221 Kindern im Alter von vier bis vierzehn Jahren statt. Die Kinder aus den Vereinigten Staaten, Panama, Chile, Südafrika und Polen litten an Kopfschmerz und mindestens einem weiteren Symptom für virale Meningitis. Innerhalb der ersten 48 Stunden des Auftretens der Beschwerden wurden die Kinder in zwei Gruppen eingeteilt. Wissenschaftler der University of California und des Children's Hospitals in San Diego bemerkten bei den Patienten, die das orale Pleconaril erhielten, kürzer anhaltende und weniger schwere Symptome als bei der Kontrollgruppe. Und es gab keine erwähnenswerten Nebenwirkungen, sagt Mark H. Sawyer von der University of California. "Dies ist die erste große Studie mit diesem Medikament, und es ist wahrscheinlich, daß orales Pleconaril die erste Behandlungsmethode für Virusmeningitis wird", fügte der Arzt hinzu. Das Medikament wird gegenwärtig auch für den Einsatz bei Erwachsenen getestet und ließe sich vielleicht auch zur Behandlung anderer Enterovirus-Infektionen benutzen.

Virale Meningitis ist zwar eine "gutartige" Krankheit, sie bringt aber normalerweise lange Krankenhausaufenthalte mit sich. Mark H. Sawyer: "Das neue Medikament könnte letztendlich sowohl den Aufenthalt verkürzen, als auch die Dauer der Krankheit und der Symptome."

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