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Stammzellforschung: Menschliche Stammzellen ohne tierische Nährstoffe gezüchtet

Forschern aus den USA ist es zum ersten Mal gelungen, menschliche embryonale Stammzellen in einem Kulturmedium zu züchten, das vollkommen ohne tierische Nährstoffe auskommt. Zwei neue Stammzelllinien haben in dem Medium über sieben Monate überlebt, berichtet die Arbeitsgruppe von James Thomson vom privat finanzierten WiCell-Forschungsinstitut in Madison. Bei der ersten Linie traten allerdings nach vier Monaten Chromosomenstörungen auf, bei der zweiten verlief die Entwicklung nach sieben Monaten nicht mehr normal.

Embryonale Stammzellen | Diese menschlichen embryonalen Stammzellen wuchsen in einem Medium, das vollkommen auf tierische Substanzen verzichtet.
Bisher wurden menschliche Zellkulturen routinemäßig mit Bindegewebszellen aus Mäuse- oder Kälberseren als so genannten Feeder-Zellen gezüchtet. Mehrere Wissenschaftler hatten jedoch gewarnt, dass die hierdurch gewonnenen Stammzellen nicht für therapeutische Zwecke eingesetzt werden können, da sie mit tierischen Material verunreinigt sind und daher Abwehrreaktionen des Immunsystem auslösen könnten.

Falls sich das neue Nährmedium bewähren sollte, ließen sich hiermit rein menschliche Stammzelllinien herstellen, hoffen die Wissenschaftler. In Deutschland wäre die Forschung mit diesen Zelllinien allerdings verboten, da nach dem Stammzellgesetz nur embryonale Stammzellen verwendet werden dürfen, die im Ausland vor dem 1. Januar 2002 gewonnen worden sind. Deutsche Stammzellforscher fordern daher immer wieder die Aufhebung dieser Stichtagsregelung.

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