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Raumfahrt: Merkursonde holt sich irdischen Schwerkraft-Schwung

Die Merkursonde Messenger am Ziel
Die Messenger-Sonde der Nasa hat den ersten Abschnitt ihres mehrjährigen, knapp acht Milliarden Kilometer weiten Flugs in eine Merkur-Umlaufbahn erfolgreich absolviert. Rund ein Jahr nach ihrem Start am 3. August 2004 brachte der komplizierter, zum Gravitationsschwung holen gedachter Kurs die Sonde nun erstmals wieder in die Nähe der Erde.

Messenger knipst die Erde im Vorbeiflug | Am 30. Juli 2005 fotografierte Messenger die Erde aus einer Entfernung von rund einer Million Kilometer mit ihrer Telekamera.
Messenger (Mercury Surface, Space Environment, Geochemistry and Ranging) überflog am Dienstag um 21.30 Uhr MESZ die zentralmongolische Steppe in einer Höhe von 2347 Kilometern. Die Schwerkraft der Erde brachte bei dem Swing-By-Manöver die Sonde in eine sonnennähere Umlaufbahn und auf Kurs zur Venus, wo ein weitere Vorbeiflug den Kurs erneut verändern wird. Insgesamt sind fünf dieser gravitationsunterstützten Manöver, davon zwei bei Venus und drei bei Merkur notwendig, bevor Messenger im Jahr 2011 seine Geschwindigkeit an die des sonnennächsten Planeten angeglichen haben wird. Merkur soll dann für ein Jahr aus der Nähe beobachtet werden.

Der jetzige Vorbeiflug wurde zudem genutzt, um die wissenschaftlichen Instrumente der Sonde zu kalibrieren und Fotos von der Erde zu schießen. Messengers Ziel wird es sein, eine erste flächendeckende Karte der Merkuroberfläche zu erstellen, die geologische Vergangenheit und extrem dichte Zusammensetzung sowie die Atmosphäre und starke Magnetosphäre des Planeten zu untersuchen. Bislang hatte Merkur erst einmal Besuch von einem menschengemachten Objekt – der letzte Vorbeiflug der Raumsonde Mariner 10, die knapp die Hälfte der Planetenoberfläche fotografieren konnte, liegt aber bereits gut dreißig Jahre zurück.

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