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Klimaerwärmung: Mikroalge als Gefahr für Korallen

Algenbleiche in der Karibik
Algenbleiche in der Karibik | Für Korallen sind Mikroalgen überlebenswichtig. Fehlen diese, bleichen die Korallen aus und sterben.
Viele Korallen der Karibik leben in Symbiose mit Mikroalgen. Sie beherbergen sie in ihren Zellen, im Gegenzug liefern die Algen Energie durch Photosynthese und tauschen mit ihrem Wirt wichtige Nährstoffe aus.

Nur mit der Mikroalge Symbiodinium trenchi scheint es nicht so recht zu klappen, sie kommt im karibischen Meer eher selten vor. Das könnte sich ändern: Bei höheren Temperaturen gedeiht Symbiodinium besser als andere Algen und könnte, befürchten Forscher, im Zuge der Klimaerwärmung sogar zu einer Gefahr für die Korallen werden.

Im Jahr 2005 hatten Todd LaJeunesse und sein Team von der Penn State University die Algenbestände vor Barbados untersucht. Damals lag die Temperatur im karibischen Meer für drei bis vier Monate um ganze 2 Grad Celsius höher als gewöhnlich. Die meisten Algen konnten bei diesen Verhältnissen nicht überleben, ihre Wirte gingen mit ihnen ein. In den wärmeempfindlichsten Korallen kam Symbiodinium trenchi dagegen über 50 Prozent häufiger vor als sonst. Zwei Jahre später, als die Temperatur längst ihren alten Durchschnittswert erreicht hatte, war ihre Zahl allerdings wieder stark gesunken – die Korallen bevorzugten stattdessen ihre alten Partner für die Symbiose.

Die Forscher gehen deshalb davon aus, dass Symbiodinium trenchi auf Dauer nicht ausreichend Nährstoffe liefert und so bald wie möglich ersetzt wird. Erwärmen sich die Meere allerdings weiter, könnte sie die anderen Algen endgültig verdrängen. Welche Folgen dies für die Korallenriffe hätte, will LaJeunesse mit seinen Kollegen in weiteren Untersuchungen herausfinden.

Lisa Leander

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