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Hyänen: Mikroben steuern den "sozialen Geruch"

Tüpfelhyäne

Wie viele andere Tiere mit einem ausgeprägten Geruchssinn kommunizieren auch Hyänen über Duftstoffe. Tüpfelhyänen und Streifenhyänen sind nun keineswegs nur verschieden gemustert, sondern heben sich auch durch ihre Gerüche voneinander ab. Wie ein Team um Kevin Theis der Michigan State University herausgefunden hat, sind Mikroben in den Duftdrüsen der Tiere für diese unterschiedlichen Gerüche verantwortlich. Sie sind in der Lage, die chemische Zusammensetzung der Geruchsstoffe zu verändern.

Tüpfelhyäne | Tüpfelhyänen leben in großen Gemeinschaften. Um ihr Sozialleben zu organisieren, nutzen sie offenbar Geruchssignale, die von der Bakteriengemeinschaft in ihren Duftdrüsen abhängen.

Die Forscher untersuchten die flüchtigen Fettsäuren der Geruchssekrete und verglichen sie mit der Zusammensetzung der Bakterienkulturen, die in den Duftdrüsen der Hyänenarten ansässig waren. Dabei hing die bakterielle Zusammensetzung mit den Fettsäuren der Geruchssekrete zusammen, was ein starker Hinweis dafür ist, dass die Mikroben kontrollieren, wie stark welches Geruchssignal produziert wird. Die Forscher stellten in den Duftdrüsen aller untersuchten Individuen zwar die gleichen Fettsäuren fest, diese unterschieden sich jedoch darin, in welcher Menge sie auftraten.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass sich die Zusammensetzung sowohl der Bakterienkulturen als auch der Fettsäuren der Tüpfelhyänen von denen der Streifenhyänen abheben. Innerhalb eines Klans der getüpfelten Hyänenart unterscheiden sich außerdem die Bakterien und Fettsäuren von Männlein und Weiblein und die von schwangeren und Milch gebenden Weibchen. Betrachteten die Forscher hingegen die gesamte Population der Tüpfelhyänen, fanden sie keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern und schwangeren sowie Milch gebenden Weibchen. Theis und seine Kollegen begründen dies damit, dass die Geruchsprofile der Tüpfelhyänen klanspezifisch seien.

Ganz anders bei den Streifenhyänen: Hier unterscheiden sich die Individuen nicht in ihren Duftstoffen. Hier verweisen sie auf die weniger komplexen sozialen Strukturen, in denen die Streifenhyänen im Gegensatz zu ihren gepunkteten Verwandten leben. Während Streifenhyänen eher Einzelgänger sind und selten mit ihren wenigen Gruppenmitgliedern interagieren, verspürten Tüpfelhyänen in ihren großen und hierarchisch aufgebauten Klans offenbar eher das Bedürfnis, miteinander zu kommunizieren. Der Geruch werde also vor allem bei den Tüpfelhyänen als soziales Werkzeug benutzt.

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