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Arktis: Milder Winter verhinderte Ozonloch

Die Ozonschicht über dem Nordpol war im vergangenen Winter recht dick. Hohe Temperaturen in der Arktis verhinderten den Ozonabbau.
Ozonkonzentration über der Arktis
Ozonkonzentration über der Arktis | Die Stärke der Ozonschicht wird in Dobson-Einheiten angegeben: Je höher die Konzentration der Ozonmoleküle in der Stratosphäre ist, desto "dicker" fällt sie aus. Rote Farben sind deshalb in diesem Fall gut – sie symbolisieren einen hohen Dobson-Wert und damit eine gut gefüllte Schutzschicht.

Gute Nachrichten aus der Arktis: Die Ozonschicht über dem Nordpol hat auch den letzten Winter gut überstanden und dünnte selbst während des einsetzenden Frühlings nicht aus. 2011 dagegen entstand wie über der Antarktis auch in der Arktis ein riesiges Ozonloch, das mit zwei Millionen Quadratkilometern zeitweilig fast sechsmal so groß wie Deutschland ausfiel. Die Entwicklung des UV-Schutzschirms in den nördlichen Breiten ist allerdings ohnehin dynamischer als über dem Südpol, weil die Arktis durch Winde nicht derart hermetisch von höheren Breiten abgeriegelt wird wie ihr südliches Gegenstück. Deshalb findet hier auch im Winter ein stärkerer Austausch mit Luftmassen aus niedrigeren Breiten statt, die den Nordpol im letzten Winter deutlich erwärmt haben.

Dadurch entwickelten sich weniger Eiswolken in der Stratosphäre, wo sich das Ozon bildet und ausbreitet. Diese Wolken reichern wiederum zerstörerische Substanzen wie Chlor- und Bromverbindungen an, die im Frühling mit der einsetzenden Sonneneinstrahlung die Ozonmoleküle zersetzen. Mangels Wolken liefen diese Reaktion in den letzten Wochen jedoch kaum ab: Die Ozonschicht blieb durchgehend relativ gut erhalten, wie eine Simulation der NASA zeigt (Animation anklicken). Über der Antarktis entstand dagegen im letzten Frühling (September) erneut ein großes Ozonloch.

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