Methanol: Minisensor warnt vor gepanschtem Schnaps
Immer wieder fallen Menschen alkoholischen Getränken zum Opfer, die illegal mit Methanol versetzt wurden: Der geschmacklich und geruchlich nicht vom "richtigen" Alkohol – dem Ethanol – zu unterscheidende Stoff kann zu Blindheit und schlimmstenfalls sogar zum Tod führen. Neben Schwarzbrennern, denen Fehler beim Destillieren unterlaufen, sind es vor allem kriminelle Geschäftemacher, die das Methanol in gefälschten Markengetränken in Umlauf bringen. Insbesondere Entwicklungsländer sind zunehmend von solchen Machenschaften betroffen.
Ein Forscherteam um Diego Sanz von der Universidad de los Andes in Bogotá will nun praktische Abhilfe schaffen: Ihr drahtloser Mikrosensor soll beim Trinken vor gefährlichen Methanolkonzentrationen warnen. Das nur wenige Millimeter große Gerät nutzt Veränderungen in den elektrischen Eigenschaften der Lösung, um das Verhältnis von Ethanol zu Methanol zu bestimmen.
Bereits ab einem Anteil von 0,2 Prozent Methanol in einer 40-prozentigen Alkohollösung schlägt der Sensor an, berichten die Forscher. Ab einer Konzentration von 0,4 Prozent gelte Methanol als gefährlich. Laut dem Magazin "Science" dürfte ein ihrem Prototyp vergleichbarer Sensor knapp vier Euro kosten. Allerdings seien die Wissenschaftler dabei, eine alltagstauglichere Variante zu entwickeln, die mit Hilfe eines Smartphones ausgelesen werden kann. In zwei Jahren soll ihr Gerät marktfähig sein.
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