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News: Mit 60 fängt das Leben erst an

Der Anteil der mit ihrem Leben zufriedenen Menschen liegt jenseits der Sechzig höher als in den jüngeren Altersgruppen. Dies hängt wahrscheinlich mit dem heute in der Regel noch vorhandenen Wohlstand im Rentenalter zusammen. Des weiteren arbeiten viele Menschen nicht in ihrem erlernten und geliebten Beruf und sehen deshalb das Ende der Arbeitszeit als Beendigung der ungeliebten Job-Zeit. Die Zufriedenheit im Bereich der Freizeit steigt sogar, gleich ob Mann oder Frau, mit dem Alter immer mehr an.
Dabei bestimmt nicht nur der Umfang, sondern auch die Verwendung der Freizeit das Maß an Zufriedenheit. Besonders zufrieden sind ältere Menschen, wenn sie Enkel haben. Diese Zufriedenheit wächst, wenn die Beziehung zu den Enkeln besonders eng ist. Zu diesen Ergebnissen kommen Professor Dr. Gerhard Uhlenbruck und Dr. Christiane Mielke in ihrer Untersuchung zur "Lebens-, Gesundheits- und Freizeitzufriedenheit" älterer Menschen am Institut für Immunbiologie der Universität zu Köln.

Die Lebenszufriedenheit ist eng mit dem Wohlbefinden des Einzelnen verknüpft. Für die Gesundheit ist ein allgemeines, dauerhaftes Wohlbefinden entscheidend, denn es dürfte auch auf das körpereigene Abwehrsystem des Menschen eine stabilisierende Wirkung haben. Sport, Erlebnis, Abenteuer und Urlaub beeinflussen das körperliche und seelische Wohlbefinden und tragen zur Lebenszufriedenheit bei. Im Alter werden in bestimmten Bereichen natürliche Grenzen gesetzt. So kommt es häufig vor dem Erreichen persönlicher Ziele zur Pensionierung. Das Streben nach Glück beschränkt sich dann häufig auf die Beschäftigung mit den Enkeln oder sozialem Engagement.

Die Zufriedenheit mit der Freizeit steigt von einer Altersgruppe zur nächsten an. Je häufiger die Betroffenen sich künstlerisch, musisch oder auch bastlerisch betätigen, desto zufriedener sind sie mit ihrer freien Zeit. Auch Kinder scheinen zur Steigerung des Wohlbefindens im Freizeitbereich beizutragen. Wenn die Kinder allerdings noch in einem Alter sind, in dem sie einer verstärkten Betreuung bedürfen, zeigen sich die Eltern unzufriedener. Umfang und Verwendung der Freizeit werden positiver gesehen, je häufiger Sport getrieben wird. Der Anteil der sportlich aktiven Menschen nimmt mit dem Alter jedoch ab, was unter anderem auf körperliche Beschwerden zurückzuführen ist. Allerdings ist in den letzten 25 Jahren eine Steigerung der sportlichen Betätigung bei älteren Menschen von etwa 20 Prozent zu erkennen.

Während in allen anderen Bereichen des Lebens kaum Unterschiede zwischen Männern und Frauen zu verzeichnen sind, trifft dies für den Bereich Gesundheit sehr wohl zu. Männer sind mit ihrer Gesundheit zufriedener als Frauen. Dies hängt, so die Kölner Medizinerin, wohl damit zusammen, daß Frauen aufgrund von vielseitigeren Belastungen offenbar mehr in Sorge um ihre Gesundheit sind. Dieses Ergebnis erstaunt, denn statistisch gesehen überleben die Frauen die Männer um etwa acht Jahre. Bei den mit der Gesundheit Unzufriedenen liegt der Anteil derer, die Kinder haben, höher. Dies ist besonders in den Altersgruppen zwischen 49 und 59 Jahren spürbar, wenn sie noch Kinder versorgen und betreuen müssen, was durchaus Streß bedeuten kann. Die Zufriedenheit mit der Gesundheit ist bei denen, die Enkel haben, nur ab dem Alter von 80 Jahren erhöht. Sie steht in keinem Zusammenhang zu der Enge der Beziehungen zu den Enkeln. Auch im Bereich der Gesundheit sind eine musische oder künstlerische Betätigung sowie das Basteln und Heimwerkern förderlich für die Zufriedenheit.

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