Das Computersystem EagleEyes wurde von den Computerwissenschaftlern James Gips und Peter Olivieri sowie dem Psychologen Joseph Tecce an der Carroll School of Management des Boston College entwickelt. Es erkennt Augen- und Kopfbewegungen, um einen Computer-Zeiger zu steuern und die Anweisungen des Anwenders auszuführen. An verschiedenen Stellen im Gesicht des Nutzers werden Elektroden angebracht, die an einen Computer angeschlossen sind. Dieser mißt Spannungsänderungen, die mit den Bewegungen der Augen verbunden sind und setzt sie in Cursorbewegungen um. Bewegt der Anwender seine Augen, folgt ihnen der Cursor. Indem die Maus durch die Augensteuerung ersetzt wird, kann der Anwender Befehle an den Computer senden und Software-Programme starten.

Eine zum System passende Musiksoftware, das AxeTM, wurde von Harmonix Music Systems, Inc. entwickelt. Sie ermöglicht dem Anwender, Echtzeit-Musik zu produzieren, die normalerweise mittels Maus oder Joystick gesteuert wird. Die Verbindung dieser Technologien eröffnet Behinderten eine neue Perspektive.

"Ihr ganzes Leben lang waren diese Menschen nur Zuschauer", sagt James Gips. "Jetzt können sie ihre Umwelt beeinflussen und selbst etwas bewirken. Die Fähigkeit auf neue Weise zu kommunizieren und ihre eigene Musik zu komponieren, hat eine unglaubliche Wirkung auf ihr Selbstwertgefühl." Gegenwärtig nutzen einige Dutzend Anwender am Boston College EagleEyes. Gips Endziel ist, das nunmehr tragbare System in den ganzen USA für Bildungseinrichtungen und Einzelanwender nutzbar zu machen.

Die Studenten des Boston-College-Programms verwenden unter Nutzung der EagleEyes-Technologie mehrere unterschiedliche Software. Eine Applikation gestattet es dem Nutzer, mit seinen Augen zu zeichnen. Mit einer weiteren Software können die Anwender Mitteilungen ausgeben. Viele sind in ihrem Leben erstmalig in der Lage, ihren Eltern zu sagen, daß sie sie lieben. Die Verwendung von AxeTM ist besonders beliebt. Die Eltern haben jedoch darum gebeten, den Zugang erst zu gestatten, wenn die Hausaufgaben erledigt sind. Sie fürchten, die Kinder würden sonst den ganzen Tag lang Musik spielen.