Akustischer Fingerabdruck: Mit Echos den Standort bestimmen
Mit Hilfe von GPS kann man seinen Standort hochpräzise lokalisieren – auf dem gesamten Globus, es sei denn man befindet sich in einem Tunnel oder Innenraum. An einer Lösung für dieses Problem tüfteln Ruoxi Jia von der University of California in Berkeley und Kollegen. Ihrer Meinung nach lässt sich die Frage "In welchem Raum befindet sich der Benutzer?" mit Hilfe von Umgebungsgeräuschen beantworten.
Das System stellen sie jetzt in einem Beitrag auf dem Preprintserver arXiv vor. Es basiert auf Geräuschproben, die sie mit den Mikrofonen handelsüblicher Laptops gewinnen: Der Computer sendet Tonsignale aus und fängt deren Echo auf. Aus diesen Daten lässt sich anschließend ein "akustischer Fingerabdruck" des Raums berechnen.
Das Prinzip ist schon länger bekannt, setzte aber bislang teure Hardware voraus, erläutern die Forscher. Ihr System namens "SoundLoc" sei dagegen kostengünstig und robust auch gegenüber Störgeräuschen. Bei der Erprobung auf dem Berkeley-Campus habe es die zehn Testräume mit einer Genauigkeit von 97,8 Prozent erkannt. Derartige Ortungssysteme könnten beispielsweise helfen, Licht, Heizung oder Klimaanlage bedarfsgerecht an- und auszuschalten. Aber auch eine Erweiterung des Verfahrens sei denkbar: Das Echo und der Fingerabdruck eines Zimmers liefern womöglich ausreichend Informationen, um automatisiert eine Karte des Raums zu erstellen.
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